In Deutschland arbeiten circa eine Million Menschen als Kunst- und Kulturschaffende; das sind in etwa genauso viele wie in der Autoindustrie. Die Gruppe derer, die dazu gerechnet werden, ist äußerst heterogen. Allen gemeinsam ist, dass sie vom Einbruch der Wirtschaftstätigkeit durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie extrem stark betroffen sind. In der aktuellen Studie zur Situation der Selbstständigen in Deutschland von VGSD, ZEW Mannheim und dem Forschungszentrum Mittelstand der Universität Trier wurden auch 5.937 Kunst- und Kulturschaffende befragt. Während die Lage der über 27.000 Befragten durch die Pandemie generell schwierig ist, gibt es innerhalb der Branchen relativ große Unterschiede, wobei der ermittelte Digitalisierungsgrad dabei jeweils eine beachtliche Rolle spielt.
60 Prozent der Künstler*innen können ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben
Knapp 60 Prozent der befragten Kunst- und Kulturschaffenden konnten etwa aufgrund von abgesagten Veranstaltungen ihrer Tätigkeit nicht mehr nachkommen. Mit rund 23 Prozent hält es etwa jeder Vierte von ihnen für sehr oder eher wahrscheinlich, in den kommenden zwölf Monaten die Selbstständigkeit aufgeben zu (müssen). Dennoch wollen nur jeweils circa zehn Prozent ihr Angebot oder ihr Geschäftsmodell (dauerhaft) ändern. Zum Zeitpunkt der Befragung hatte mehr als jeder zweite Kunst- und Kulturschaffende (51,6 Prozent) Soforthilfen beantragt, 31,2 Prozent hatten sie bereits ausgezahlt bekommen.
Grad der Digitalisierung beeinflusst die Schwere der Situation
Der bisherige Digitalisierungsgrad bei den Künstlern ist gegenüber anderen Branchen eher gering: Während im Bereich Produkt der Digitalisierungsgrad vor der Krise – nachvollziehbar - „sehr oder eher gering“ war, wie es 47,1 Prozent angeben, sind es bei den Geschäftsprozessen immerhin noch 29 Prozent. In der Kundenberatung geben sogar 35,6 Prozent der Befragten einen niedrigen Digitalisierungsgrad an. Vor allem hat die Produktpräsentation in Sachen Digitalisierung von der Krise profitiert: Immerhin ein Viertel (25,5 Prozent) der Künstler sagt, der Digitalisierungsgrad habe sich in diesem Bereich nun erhöht. Laut einer Auswertung des ZEW, das aus den Gesamtergebnissen speziell die Situation der rund 16.000 befragten Soloselbstständigen extrahierte, sind hochdigitalisierte Soloselbstständige deutlich krisenresistenter und leiden seltener unter negativen Konsequenzen der Pandemie als wenig oder gar nicht digitalisierte, zu denen sich viele der befragten Künstler zählen lassen müssen. „Die Kunst- und Kulturszene ist von der Krise besonders stark betroffen. Einige haben gezeigt, wie sie mit kreativen Ansätzen und digitalen Hilfsmitteln die Krise etwas abfedern können. Allerdings sind Konzerte, Live-Auftritte und Ausstellungen nicht zu kompensieren. Bis hier endlich wieder vor 100.000 Menschen Konzerte gegeben oder vor 200 Zuschauern Kabarett stattfindet, sollte man die Zeit nutzen und Geschäftsprozesse wie die Buchhaltung digitalisieren, um jetzt und in Zukunft den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten“, so Jörg Frey, Geschäftsführer bei Lexware.
Künstlerische Kreativität, die Mut macht zu digitalisieren
Jo Komeyer ist Band Leader und Manager der Happy Bavarians, einer international gefragten Oktoberfest- und Party-Band. Wie alle Unternehmen aus dem Kultur- und Unterhaltungsbereich sind auch die Happy Bavarians von der Corona-Krise sehr stark betroffen. Kurzerhand entwickelten sie eine Idee, wie es trotzdem weitergehen kann – mit den sogenannten Pop-Up-Konzerten. Was steckt dahinter? Wegen der Ansteckungsgefahr konnten viele ihre Freunde und Verwandten selbst bei Geburtstagen oder Jubiläen nicht besuchen. Dafür konnten sie die Happy Bavarians buchen, die dann mit ihrenAlphörnern inInnenhöfen, Gärten oder auf Gehwegen ein15-Minuten-Konzert spielten. Dafür haben sie ihre bestehende Internetseite durch eine spezielle Info- und Buchungsseite ergänzt und befüllen ihren Youtube-Kanal mit Beispielauftritten. Für den Experten und unermüdlichen Streiter in Sachen Selbstständigkeit, VGSD-Vorstand Dr. Andreas Lutz, stehen Selbständige wie Jo Komeyer auch „für die Vielfalt in unseren Städten und im kulturellen Leben“. Er setzt sich mit seinem Verband dafür ein, dass die (Solo-) Selbstständigen nicht die Verlierer dieser Wirtschaftskrise werden. Jo Komeyer gehört zu den „Lexware Mutmachern“, die anderen Selbstständigen durch ihre Geschichte Mut machen und eine Anregung geben wollen.
Lexware bietet ein umfassendes Angebot an Software für Selbstständige und kleine bis mittlere Unternehmen sowie spezielle Lösungen fürs Handwerk für insgesamt über eine Million Nutzer. Der Hersteller hat deshalb während der Corona-Krise seine Community und ihre besonders herausfordernde Situation fest im Blick und möchte bestmöglich unterstützen – ganz besonders auf dem Weg in die Digitalisierung. U „Wir glauben fest an den Wert von selbstbestimmter, eigenverantwortlicher Arbeit. Der Mut, den Menschen durch ihre Entscheidung für die Selbstständigkeit bewiesen haben, darf sie in der derzeitigen Situation nicht verlassen. Wir verstehen uns als Ansprechpartner für alle, die jetzt die Digitalisierung ihres Geschäfts in die Tat umsetzen wollen“, so Jörg Frey.