Hierzu muss ein wenig ausgeholt werden:
Die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 schreibt vor, dass die Banken ab 14.09.2019 eine weitestgehend standardisierte API für den Abruf von Daten bereitstellen müssen. Das ist bei fast allen Banken auch passiert, allerdings nicht in der ursprünglich geplanten Form. So ist diese Schnittstelle weit von einem Standard entfernt und leidet auch 3 Jahre nach der Einführung an halbherziger Umsetzung, fehlenden Testsystemen und vor allem an einem erschreckenden Mangel an angebotenen Transaktionen.
So werden zum heutigen Stand (05.12.2022) immer noch nur Saldo, Umsatz und Einzelüberweisung unterstützt. Daueraufträge wurden seitens der BaFin bereits angemahnt, müssen aber noch implementiert werden. Zum Status von weiteren Standardgeschäftsvorfällen wie z.B. Lastschriften, Sammeltransaktionen, elektronischen Kontoauszügen ist überhaupt nichts bekannt. Das verwundert auch nicht, da eben die Schnittstelle dafür nicht geplant war.
Diese Schnittstelle (XS2A = Access to Account) ist nicht für den Heimanwender und erst recht nicht für den Einsatz mit einer lokal installierten Desktopsoftware gedacht, sondern für den vereinfachten Datenaustausch der Finanzdienstleister (Bank, Kreditkartenanbieter, FinTechs, Zahlungsdienstleister wie z.B. PayDirekt/Sofortüberweisung/GiroPay etc.) untereinander.
Ein weiteres (und unser Erachtens wesentlich gravierenderes) Problem bei dieser Schnittstelle ist, dass sie nicht (wie beim Homebanking über Finanzsoftware üblich) eine direkte Verbindung zwischen Desktopgerät und Rechenzentrum der Bank herstellt; die Abfrage geht technisch bedingt grundsätzlich über einen Drittanbieter. Das ist sicherlich nicht im Sinne des Kunden, der eine Finanzsoftware auch deswegen nutzt, damit eben die Daten gerade nicht über nicht nachvollziehbare Server und Internetportale geschleust werden müssen.
Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher, dass es Banken gibt, die den Kunden auf diese Schnittstelle zwingen wollen. Wir werden mittelfristig voraussichtlich den Zugang über diese Schnittstelle nachrüsten, können aber wegen der Datenlage und Komplexität des Themas keinen Zeitpunkt nennen. Es ist aus den oben genannten Gründen auch gar nicht absehbar, wie hoch der Anteil der Kunden sein würde, der diesen Weg nutzt.
Wie immer werden wir Sie jedoch über Kundenforum, FAQs und dem Info-Center der Software über den Stand der Dinge auf dem Laufenden halten.