Break-Even-Analyse ermittelt Gewinn oder Verlust
Mit Hilfe einer Break-Even-Analyse bekommen Sie Antworten auf folgende Fragen:
- Mit welchen Absatzzahlen mache ich einen Verlust? Wie hoch ist dieser?
- Bei welcher Absatzmenge mache ich weder einen Gewinn noch einen Verlust (Break-Even)?
- Ab welchen Absatzmengen mache ich Gewinn? Wie hoch ist dieser?
Beispiel einer Break-Even-Analyse für eine Schreinerei:
Die jährlichen Fixkosten dieser Schreinerei belaufen sich auf 150.000 EUR. In der Schreinerei werden ausschließlich Tische hergestellt, der Verkaufspreis liegt bei 200 EUR. Pro Tisch entstehen (variable) Kosten in Höhe von 50 EUR.
Mit der Break-Even-Analyse wird nun diese Frage beantwortet: „Wie viele Tische muss ich herstellen und verkaufen, damit ich einen Gewinn erziele?“
Fixkosten und variable Kosten bei der Break-Even-Point-Berechnung
Fangen wir für die Break-Even-Analyse mit den Fixkosten an: Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von einer Produktionsmenge anfallen – wie z. B. Gehälter für Büroangestellte oder Mietzins für Büroräume. Variable Kosten sind von der Menge abhängig. Darunter fallen u. A. Materialkosten oder Fertigungslöhne.
Bleiben wir bei unserem Beispiel: der Produktion von Holztischen. Das Holz wird den variablen Kosten zugeordnet. Je mehr Tische Sie herstellen, desto mehr Holz benötigen Sie. Die Kosten für Produktionshalle, Versicherung etc. entsprechen den Fixkosten.
Kostendeckend arbeiten Sie immer dann, wenn Ihre Erlöse so hoch sind, dass Sie sowohl Ihre Fixkosten als auch Ihre variablen Kosten bezahlen können. Genau das ist am Break-Even-Point der Fall.
Break-Even-Point-Formel
Die Break-Even-Point-Berechnung funktioniert mit folgender Formel:
Break-Even-Point = Fixkosten / Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag entspricht dabei der Differenz aus dem Stückpreis und variablen Kosten.
Besonders aussagekräftig ist das Rechenmodell, wenn Sie die Werte wie in unserer Vorlage zur Break-Even-Analyse als Excel darstellen. Umsatz und Gesamtkosten bilden dabei in der Regel zwei Geraden. Der Schnittpunkt der Geraden entspricht dem Break-Even-Point.
In der Break-Even-Point-Analyse-Grafik sieht man: Unterhalb des Schnittpunkts – also dem Break-Even-Point – befindet sich ein Unternehmen in der Verlustzone. Hier reichen die Absatzmengen und die daraus erzielten Erlöse nicht aus, um die Fixkosten und die variablen Kosten zu decken.
Oberhalb des Break-Even-Points werden alle Kosten gedeckt und darüber hinaus wird noch ein Gewinn erzielt.
Wichtig für die Break-Even-Analyse: Fixkosten und variable Kosten trennen!
Damit Sie die Vorlage zur Break-Even-Analyse einsetzen können, müssen Sie Ihre Kosten in fixe und variable Bestandteile trennen. Konkret bedeutet das, dass nur folgende drei Größen bekannt sein müssen:
- Variable Kosten pro Stück
- Preis pro Stück
- Fixkosten
Bezogen auf unser Eingangsbeispiel sind das folgende Informationen:
- Variable Kosten pro Stück: 50 EUR
- Preis pro Stück: 200 EUR
- Fixkosten: 150.000 EUR
Um den Break-Even-Point für die Break-Even-Analyse auszurechnen, gilt es nun zuerst, den Deckungsbeitrag zu bestimmen – also den Betrag, der zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht.
Die Formel für den Deckungsbeitrag lautet: Deckungsbeitrag = Preis – variable Kosten
In unserem Beispiel sind dies: 200 EUR – 50 EUR = 150 EUR
Bei der Break-Even-Analyse lautet die Frage nun: Bei welcher Absatzmenge werden alle Kosten gedeckt?
Die Antwort lautet: Alle Kosten werden genau im Break-Even-Point gedeckt. Dieser ergibt sich mithilfe der Formel: Break-Even-Point = Fixkosten / Deckungsbeitrag
Wenn Sie die oben aufgeführten Eckdaten in die Formel zur Break-Even-Point-Berechnung einsetzen, erhalten Sie ein Ergebnis von 1.000 Stück (Break-Even-Point = 150.000 EUR / 150 EUR = 1.000).
Die Break-Even-Analyse hilft bei unternehmerischen Entscheidungen
Nun ist es für Unternehmer nicht nur interessant zu wissen, bei welcher Absatzmenge die Fixkosten und variablen Kosten gedeckt werden, sondern bei welcher Absatzmenge welcher Gewinn bzw. Verlust eingefahren wird. So können Sie Ihre Liquidität errechnen.
Liegen diese Informationen vor, können außerdem unternehmerische Entscheidungen getroffen werden wie zum Beispiel:
Höhe von Preissenkungen oder -erhöhungen im Rahmen preispolitischer Entscheidungen
Berücksichtigen Sie aber, dass Sie Preiserhöhungen in Zeiten schlechter Beschäftigung nur schwer umsetzen können. Preise weisen dann eher Verfalltendenzen auf.
Höhe der notwendigen Kostenreduktion
Sofern möglich, sollten Sie Ihre Kosten reduzieren. Das setzt voraus, dass Sie die einzelnen Kostenpositionen genau analysieren.
Menge der notwendigen Absatzsteigerung
Potenzial liegt möglicherweise in Maßnahmen zur Absatzsteigerung. Leiten Sie entsprechende Werbemaßnahmen ein.
Mithilfe einer guten Vorlage können Sie die Zusammenhänge der verschiedenen Einflussfaktoren der Break-Even-Analyse rechnerisch und grafisch darstellen. Sie sehen auf einen Blick, welche Zahlenkonstellation welche Auswirkung auf die Gewinnsituation hat und können Liquiditätsplanungen vornehmen sowie Produktideen umsetzen.