Welche Krankenversicherung ist für Selbstständige am besten geeignet?

Für Selbstständige gelten hinsichtlich der Krankenversicherung besondere Regelungen. Lohnt sich eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung oder versichern Sie sich privat? Welche Krankenversicherung sich für Sie am meisten rechnet und wie viel diese kostet, erfahren Sie bei uns.

Zuletzt aktualisiert am 21.08.2024
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Selbstständig – doch wie krankenversichern?

Sie sind selbstständig oder Freiberufler und favorisieren grundsätzlich die Idee, freiwillig gesetzlich versichert zu sein? Wichtig ist dabei, sich zu informieren, welche Krankenversicherung Sinn macht. Das ist schon einmal ein vernünftiger Ansatz, denn selbstständig oder freiberuflich ohne Krankenversicherung tätig zu sein, ist keine Option.

Grundsätzlich stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Auswahl.
Als Freiberufler oder Selbstständiger können Sie wählen zwischen

  1. der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
  2. der privaten Krankenversicherung (PKV)

Um entscheiden zu können, welche Versicherungsvariante sich für Sie lohnt, müssen Sie allerdings die Unterschiede zwischen PKV und GKV für Freiberufler sowie Selbstständige kennen.

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Krankenversicherung für Kleingewerbe: Diese Möglichkeiten bestehen

Auch wer ein Kleingewerbe betreibt, benötigt eine Krankenversicherung. Je nach individuellen Umständen gibt es folgende Optionen: 

  • Gesetzliche Krankenversicherung: Waren Sie vor der Gründung des Kleingewerbes in einem Arbeitsverhältnis und bei einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert, können Sie als Kleingewerbetreibender freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse werden. Die Höhe des Versicherungsbeitrags berechnet sich dann auf Basis des Betriebsergebnisses vor Steuern. 
  • Krankenversicherung für Kleingewerbe als Nebengewerbe: Sind Sie aktuell angestellt und haben im Nebenerwerb ein Kleingewerbe, sind Sie über das Angestelltenverhältnis gesetzlich krankenversichert. Übersteigen die Einkünfte und der Zeitaufwand Ihre hauptberufliche Tätigkeit nicht, benötigen Sie keine zusätzliche Krankenversicherung für Ihr Kleingewerbe. Im Zweifel fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach. 
  • Familienversicherung für Kleingewerbe: Unter Umständen können Sie sich auch über die Familienversicherung Ihres Partners bzw. Ihrer Eltern krankenversichern, wenn Ihr monatliches Einkommen 505 Euro (2024) nicht übersteigt.

Sind Sie selbstständig oder freiberuflich tätig?

Zwar werden die Begriffe freiberuflich und selbstständig häufig synonym verwendet, Krankenversicherung und Finanzamt unterscheiden allerdings genau:

Selbständige 

  • zahlen Gewerbesteuer
  • verpflichtete Mitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Freiberufler

  • zahlen keine Gewerbesteuer
  • sind nicht zur IHK-Mitgliedschaft verpflichtet

In der Regel fallen jedoch unabhängig vom Arbeitsstatus keine zusätzlichen Kosten an. Für Freelancer ist bei Krankenversicherungen der Umstand identisch zu Freiberuflern und Selbstständigen, da diese nicht fest in Unternehmen angestellt sind.

Die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige und Freiberufler

Die gute Nachricht zuerst: Gesetzliche Krankenversicherungen nehmen alle Selbstständigen auf, die sich freiwillig versichern lassen möchten und keine private Versicherung abgeschlossen haben. Interessieren Sie sich für eine GKV-Mitgliedschaft, sollten Sie folgende Aspekte der einzelnen GKV-Anbieter vorher vergleichen:

  • Sachleistungen
  • Beiträge
  • Serviceangebote

Online können Sie sich dazu ganz bequem auf deren Webseiten informieren – zum Beispiel bei der AOK, DAK oder IKK. Prinzipiell ähnelt sich der Leistungskatalog von GKV-Trägern. Sie möchten zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen, die über die Basisleistungen für GKV-Versicherte hinausgehen? Auch das ist möglich. Denn es steht Ihnen frei, ergänzend private Zusatzversicherungen abzuschließen. Diese kündigen Sie bei Bedarf einfach wieder.

Wie hoch sind die Kosten für Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung?

Im Gegensatz zu einer privaten Krankenversicherung berechnen gesetzliche Krankenversicherungen den Beitrag für Selbstständige nach dem Einkommen. Beitragssätze fallen somit individuell verschieden aus. Zur Berechnung ziehen die einzelnen Krankenkassen Ihre Bescheide zur Einkommensteuer zurate. Anhand Ihrer Einnahmen rechnen sie schließlich den Krankenkassenbeitrag pro Jahr genau aus, den Sie für die freiwillige Mitgliedschaft als Selbstständiger in einer GKV zahlen müssen.

Für 2024 können Sie den Krankenkassenbeitrag für Selbstständige berechnen, indem Sie folgende Kosten anhand von Prozent-Anteilen Ihrer Einkünfte kalkulieren:

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<b>Kinder­los & mind. 23 Jahre alt?</b>
Kinder­los & mind. 23 Jahre alt?Nein, ohne KGJa, ohne KGNein, mit KGJa, mit KG
Kranken­ver­siche­rung 14,0 % 14,0 % 14,6 % 14,6 %
Durch­schnittl. Zusatz­beitrag 1,7 % 1,7 % 1,7 % 1,7 %
Pflege­ver­siche­rung 3,4 % 4,0 % 3,4 % 4,0 %
Gesamtbeitrag 19,1 % 19,7 % 19,7 % 20,3 %

KG = Krankengeld

Dabei gilt: Verdienen Sie wenig, zahlen Sie auch einen geringen Krankenkassenbeitrag für Selbstständige. Der Zusatzbeitrag unterscheidet sich je nach Krankenkasse, der durchschnittliche Zusatzbeitrag liegt 2024 bei 1,7 %. Zudem sind die Kosten für Freiberufler und Selbstständige bei der Krankenversicherung mit Kindern geringer. Übrigens: Bei der Berechnung des Beitragssatzes greift ab einer bestimmten Summe ein Höchstbeitrag. So wird Ihr monatliches Einkommen nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 5.512,50 Euro (Stand 2024; 4.987,50 Euro in 2023) herangezogen.

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Beispiel zur Beitragsbemessung

Webdesignerin Katrin ist 27 Jahre alt, kinderlos, verdient rund 1.800 Euro im Monat, hat auf einen Anspruch auf Krankengeld (KG) verzichtet und ist bei einer GKV mit dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,7 % versichert:

  1. Basisbeitrag von 14 % = 252,00 Euro
  2. Zusatzbeitrag von 1,7 % = 30,60 Euro
  3. Pflegeversicherung für Kinderlose ab 23 von 4 % = 72 Euro
  4. Monatlicher Gesamtbeitrag = 354,60 Euro

Die private Krankenversicherung für Selbstständige und Freiberufler

Erscheint Ihnen eine PKV-Mitgliedschaft sinnvoller, sollten Sie sich durch den Tarif-Dschungel Ihrer favorisierten Anbieter schlagen. Denn viele Zusatzleistungen stehen Ihnen als Vertragspartner nur dann zur Verfügung, wenn Sie sich für hohe Tarife oder Premiumtarife entscheiden. Im Gegenzug erhalten Sie beim Vertragsabschluss mit günstigem Tarif nur wenig Schutz sowie geringe Zusatzleistungen. Deshalb sollten Sie die diversen PKV-Anbieter sowie deren Versicherungsprodukte genau hinterfragen.

Dazu kommt, dass sich bei allen PKVs die Beitragshöhe nicht nach dem Einkommen richtet. Die Kosten der privaten Krankenversicherung für Selbstständige errechnen sich stattdessen nach Ihrem Alter und aktuellen Gesundheitszustand. Deshalb sind die Beiträge bei einer PKV für junge Unternehmer anfangs eher niedrig. Allerdings steigen diese mit zunehmendem Alter deutlich an.

Welche der beiden Optionen für Sie die bessere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bevor Sie sich aber für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung für Selbstständige entscheiden, sollten Sie die Höhe des jeweiligen Versicherungsbeitrags genau berechnen. Berücksichtigen Sie dabei die Entwicklung des Beitragssatzes in der PKV!

Wie hoch sind die Beiträge für Selbstständige bei der privaten Krankenversicherung?

Wie Sie inzwischen wissen, hängt die Beitragshöhe in einer PKV nicht von Ihrem Einkommen, sondern von Alter und Gesundheitsstatus ab.
Dazu kommt auch noch der Aufpreis für Tarife, die Premium-Leistungen bieten. Haben Sie als Selbstständiger Familie, so fällt in einer PKV für jedes Familienmitglied ein individueller Versicherungsbeitrag an.
Das addiert sich mitunter zu einem hübschen Sümmchen. Hier ist eine Familienversicherung bei einer GKV günstiger, auch wenn Sie dort mit Ehepartner und mehreren Kindern freiwillig versichert sind.

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Lohnt sich eine PKV für Studenten?

Junge Menschen wie Studierende zahlen in der PKV zunächst deutlich weniger als in einer gesetzlichen Krankenversicherung. Weil aber mit wachsendem Alter die PKV-Beiträge steigen, schlägt der einstige Vorteil schnell in einen langfristigen Nachteil um. Denn auch in der Rentenphase, wenn das Einkommen abnimmt, steigen PKV-Beiträge weiter. Deshalb bieten viele private Krankenkassenbetreiber ihren Mitgliedern verlockend günstige Tarife mit Selbstbeteiligung an. Mithilfe dieses Vertragsmerkmals können Versicherte ihren Beitrag senken. Allerdings kommt das oft einer Milchmädchenrechnung gleich. Denn mit zunehmendem Alter wachsen gesundheitliche Einschränkungen und damit die Kosten von Therapien und Co. Somit sind die eigenen finanziellen Möglichkeiten oftmals schnell erschöpft.

Wer darf sich privat krankenversichern?

Anders als bei der gesetzlichen Krankenkasse kann sich eine private Versicherungsgesellschaft ihre Kunden selbst aussuchen. Es kommt auch vor, dass diese Anträge von Interessenten ablehnt, weil sie bereits diverse Vorerkrankungen haben. Jedoch müssen PKVs Personen annehmen, die sich privat versichern wollen und sich für eher leistungsschwache Basis- oder Standardtarife entscheiden. Diese Regelung greift aber nur, wenn Freiberufler und Selbstständige nicht in einer GKV versicherungspflichtig sind oder in der Vergangenheit bereits privat versichert waren.

Zur Gruppe der Privatversicherten zählen häufig:

  • Studierende
  • Beamte
  • Selbstständige
  • Angestellte, die jährlich mehr als 69.300 Euro brutto (Entgeltgrenze per anno in 2024) verdienen

Achtung

Vorsicht beim Wechsel von PKV zur GKV

Überlegen Sie sich gut, ob Sie eine private Krankenversicherung abschließen wollen. Denn wenn Sie selbstständig sind, ist ein Wechsel von einer privaten Krankenversicherung in die gesetzliche nicht mehr ohne weiteres möglich. Machbar ist das nur, wenn Sie sich hauptberuflich anstellen lassen und Ihre Selbstständigkeit auf eine Nebentätigkeit reduzieren.

Krankenversicherung für Selbstständige: Besser gesetzlich oder privat?

Welche der beiden Optionen sich für Sie mehr lohnt, ist abhängig von mehreren Faktoren. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Optionen helfen Ihnen, sich für eine Krankenversicherung zu entscheiden:

Eigenschaften von PKV

 
  • Kosten abhängig von Alter und Gesundheit
  • Leistungen abhängig vom Beitrag
  • Beiträge in jungem Alter vergleichbar niedrig, steigen jedoch stetig an
  • Individuelle Leistungen

Eigenschaften von GKV

 
  • Kosten abhängig vom Einkommen
  • Gleichbleibende medizinische Leistungen
  • Beiträge zu Beginn vergleichbar hoch
  • Meist sehr ähnlicher Leistungsumfang

Bei gesetzlichen Krankenversicherungen für Selbstständige sieht es anders aus als bei der PKV: Solidarsysteme dieser Art halten ihre Leistungen für die Versicherten annähernd stabil. Somit spielt es also keine Rolle, wie hoch oder niedrig der gezahlte Beitrag ist, die medizinischen Leistungen sind immer gleichbleibend. Zu Beginn einer GKV fallen die Monatsbeiträge unter Umständen etwas höher aus als bei einer PKV. Erstere bleiben dann jedoch auf einem konstanten Niveau.

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Können Sie als Freiberufler und Selbstständiger die Krankenversicherung steuerlich absetzen?

Tatsächlich können Sie einen Teil Ihrer Beitragskosten steuerlich absetzen. Sie gelten als Sonderausgaben und gehören somit zu privaten Aufwendungen. Damit können Sie bis zu 2.800 Euro steuerlich absetzen – für Ehepaare verdoppelt sich der Betrag auf 5.600 Euro.

Sonderfall: Künstlersozialkasse

Sie sind als Künstler selbstständig? Dann haben Sie sicherlich schon einmal von der Künstlersozialkasse (KSK) gehört. Diese besondere Freiberufler-Krankenversicherung ist gewissen Berufsgruppen vorenthalten. Denn die KSK greift speziell nur für selbstständige Künstler und Publizisten.
 
Als Versicherungsprodukte bietet diese für Selbstständige und Freiberufler:

Dabei ist die KSK selbst aber kein Leistungsträger und somit keine Krankenkasse. Sie zieht für ihre Mitglieder die Beiträge lediglich ein und leitet sie an die zuständige Krankenkasse weiter. Diese können KSK-Mitglieder frei wählen. Das gleiche Prinzip gilt übrigens auch für die gesetzliche Rentenversicherung und Sozialversicherung, zu der auch die Pflegeversicherung zählt.

Welche Vorteile hat die Künstlersozialklasse für Selbstständige?

KSK-Versicherte genießen gegenüber anderen Selbstständigen erhebliche Vorteile:

  • Zählen Sie zum Kreis der Personen, die über die Künstlersozialkasse versichert sind, zahlen Sie nur die Hälfte der jeweils fälligen Beiträge für Krankenkasse, Rentenversicherung und Sozialversicherung aus eigener Tasche. Somit ergibt sich ein geringerer Mindestbeitrag.
  • Die KSK finanziert die restlichen 50 Prozent zu 20 Prozent aus einem Zuschuss des Bundes und zu 30 Prozent aus den Künstlersozialabgaben der Unternehmen, die Ihre künstlerischen oder publizistischen Erzeugnisse verwerten.

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Für wen lohnt sich die Künstlersozialkasse?

Wegen des niedrigen Krankenkassenbeitrags lohnt sich diese Krankenversicherung vor allem für Selbstständige mit geringem Einkommen. Vorausgesetzt, dass diese zur Sparte der Künstler oder Publizisten zählen. Das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) verlangt konkret, „dass die Ausübung einer auf Dauer angelegten selbstständigen künstlerischen und/oder publizistischen Tätigkeit in erwerbsmäßigem Umfang stattfinden muss.“ Sprich:
Sie müssen damit Ihren Lebensunterhalt verdienen. Wenn Sie als Kreativer nur nebenberuflich selbstständig sind, kommt diese Art der Krankenversicherung für Sie nicht infrage.

FAQ: Die häufigsten Fragen rund um Krankenversicherung für Selbstständige

Wie krankenversichern, wenn die KSK nicht infrage kommt?

 

Grundsätzlich gilt in Deutschland eine Versicherungspflicht für eine Krankenversicherung – auch für Freiberufler und Selbstständige. Das heißt: Alle Bürger müssen sich bei einer Krankenkasse versichern. Selbstständige, die beispielsweise nicht in den Geltungsbereich der KSK fallen, haben dabei die Wahl zwischen einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung. Hierbei gilt jedoch, dass Freiberufler und Selbstständige bei Krankenversicherungen die Kosten zu 100 Prozent selbst tragen müssen.

Erhalten Sie Krankentagegeld als Selbstständiger?

 

Schließen Sie als Freiberufler oder Selbstständiger eine gesetzliche Krankenversicherung ab, haben Sie einen Krankengeldanspruch, sofern Ihr Vertrag das vorsieht. Auch private Krankenversicherungen bieten Tarife an, die die Auszahlung von Krankengeld vorsehen. Hierfür ist jedoch ein Zusatzbeitrag fällig. Entscheiden Sie sich dagegen, sollten Sie über ein finanzielles Polster verfügen, um diese Ausfallzeiten wegen Krankheit überbrücken zu können.

Können Sie als Privatversicherter die Krankenversicherung wechseln?

 

Für freiwillige GKV-Mitglieder läuft der Krankenkassenwechsel problemlos, für Privatversicherte ist er oft nicht möglich bzw. sinnvoll. Wählen Sie deshalb am besten gleich einen bezahlbaren PKV-Tarif mit soliden Leistungen. Denn Änderungen kommen Sie hinterher teuer zu stehen: Können Sie beispielsweise Ihre PKV-Beiträge nicht mehr zahlen oder erscheinen sie Ihnen nach einer Weile zu hoch, ist es zwar möglich, die Beiträge zu senken. Doch das geht fast immer mit einem Tarifwechsel einher, der die PKV-Vertragsleistungen reduziert. Wechseln Sie den PKV-Anbieter, verlieren Sie sogar Teile der Altersrückstellungen und zahlen auch noch eine neue Abschlussprovision.

Woran erkennen Sie eine seriöse Krankenversicherung?

 

Treten Sie als freiwillig Versicherter in eine gesetzliche Krankenkasse ein, haben Sie nichts zu befürchten, denn die unterschiedlichen GKVs bieten nahezu ähnliche Leistungen. Sie unterscheiden sich nur in Bezug auf Service und Zusatzleistungen. Das sind zum Beispiel bestimmte Impfungen, heilpraktische Anwendungen oder spezielle Vorsorgeuntersuchungen. Bei privaten Krankenversicherungen sieht das anders aus. Deshalb sollten Sie sich umfassend beraten lassen und Tarife, Leistungen sowie Beiträge für Sie und Ihre Familie penibel ausrechnen. Vergessen Sie dabei nicht, dass Sie als Mitglied einer PKV bei Arztrechnungen meistens in Vorleistung gehen müssen. Denn PKVs zahlen die Rechnungsbeträge erst dann aus, wenn Sie die Abrechnungen formgerecht bei ihnen eingereicht haben.

Welche Leistungen bieten PKV und GKV an?

 

Hier ist eine eindeutige Antwort schwierig. Bei der GKV gibt es einen festgeschriebenen Leistungskatalog, dessen Basis die Entwicklungen sowie Beschlüsse des deutschen Gesundheitssystems sind. Zum Beispiel leisten GKV-Träger mehr als PKVs, wenn es um Reha-Maßnahmen, Kuren oder Psychotherapie geht. Auch wenn eine längere Krankheit für einen Arbeitsausfall sorgt, bieten gesetzliche Krankenkassen einen besseren Schutz als private Krankenversicherungsträger. Dennoch kann auch ein PKV-Mitglied sich mithilfe diverser Tarife seine Wunschleistungen sichern. Für Vertragsmodule dieser Art müssen Sie jedoch tief in die Tasche greifen und mit weiteren Erhöhungen der Pflichtversicherung während der Vertragslaufzeit rechnen.

Zusammenfassung

Krankenversicherung für Freiberufler und Selbstständige: Das Wichtigste zusammengefasst

  • Als Selbstständiger oder Freiberufler können Sie eine gesetzliche oder private Krankenversicherung abschließen.
  • Einschätzbarer und somit sicherer ist die freiwillige Mitgliedschaft in einer GKV: Sie zahlen einen einkommensabhängigen Beitragssatz. Die Leistungen unterscheiden sich nur im Bereich der Zusatzleistungen und des Serviceangebots. Die Beiträge sind konstant und somit gut kalkulierbar.
  • Bei einer PKV für Selbstständige richtet sich die Höhe der Beitragskosten nach dem Alter und dem Gesundheitszustand der Versicherten. Was günstig startet, endet im Alter oft mit hohen Beiträgen.
  • Ein Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist für Selbstständige oft nicht möglich.
  • Die Künstlersozialkasse bietet günstigen Krankenversicherungsschutz, jedoch nur für Künstler und Publizisten.
  • Krankengeld können gesetzlich versicherte Selbstständige erhalten, aber auch die Privatversicherten, deren Vertragstarif diese Leistung beinhaltet.