Praktikanten beschäftigen: So profitieren Sie von Ihren Praktikanten

Das Praktikum genießt gerade in Unternehmen einen eher zweifelhaften Ruf. Volle Arbeitstage, straffes Pensum – wo ist da noch Zeit und Energie für einen Praktikanten? Den Praktikanten beschäftigen wird als belastend und zeitraubend wahrgenommen. Doch wer mit dieser Einstellung an die Sache rangeht, lässt eine sinnvolle und möglicherweise für alle bereichernde Zeit zum Horrortrip werden. Oftmals sind die Praktikanten selbst diejenigen, die darunter am meisten zu leiden haben. Mit unseren Tipps lassen Sie es nicht so weit kommen.

Zuletzt aktualisiert am 29.05.2024
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Praktikanten beschäftigen und von ihnen profitieren

Viele der beschäftigten Praktikanten sind junge Menschen ohne Berufserfahrung. Nichtsdestotrotz kann das Praktikum zu einem erfolgreichen Geben und Nehmen in beide Richtungen werden: Wenn Sie es schaffen, dass Ihr Praktikant von Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen angesprochen wird, berichtet er wiederum anderen positiv und überzeugt von seinem Praktikum – wertvolles Marketing für Ihr Unternehmen. Lassen Sie das Praktikum somit zu einem Erfolgserlebnis werden, von dem alle Seiten profitieren. Diese Sechs-Punkte-Checkliste wird Ihnen dabei helfen.

1. Praktikanten gewinnen

Der Weg zu einem erfolgreichen Praktikum beginnt schon ganz zu Beginn mit dem Bewerbungsprozess. Machen Sie sich als Unternehmen attraktiv für zumeist junge und motivierte Menschen, die noch vor dem Einstieg ins Berufsleben stehen. Damit Sie und Ihr Unternehmen von genau solchen Personen wahrgenommen werden, setzen Sie dort an, wo diese sich aufhalten: Gehen Sie auf Schulen zu. Oftmals besteht die Möglichkeit, Informationen über Ihr Unternehmen und einen möglichen Praktikumsplatz zum Beispiel am Schwarzen Brett aufzuhängen. Außerdem haben heutzutage viele Schulen für Ihre Schüler eigens eine schulinterne Website, bei der sich die Kursstufen über entsprechende Angebote informieren können. Stellen Sie zudem sicher, dass Ihre eigene Seite eine entsprechende Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bietet. Durch solche Kleinigkeiten gewinnen Sie direkt an Attraktivität.

2. Sich Zeit für die Praktikanten nehmen

Wenn Sie einen Praktikanten beschäftigen, ist es gerade am Anfang wichtig, dass Sie ihm nicht das Gefühl geben, er sei eine reine Belastung. Investieren Sie etwas mehr Zeit, um ihm Abläufe oder Prozesse zu erklären. Das wird sich im Endeffekt schon deshalb auszahlen, weil er im weiteren Verlauf weniger Verständnisfragen stellen muss. Somit sparen Sie sogar mittelfristig Zeit ein.

3. Für Rückfragen der Praktikanten offen sein

Auch wenn Sie unter Zeitdruck stehen und gestresst sind, versuchen Sie dennoch, Ihrem Praktikanten zu vermitteln, dass er Sie jederzeit ansprechen kann, um Ihnen Fragen zu stellen (was ja auch der eigentliche Sinn eines Praktikums ist). So wird die Hemmschwelle gesenkt und der Praktikant hat weniger Sorge, etwas falsch zu machen. Wenn einzelne Probleme und Unklarheiten direkt geklärt werden können, steigert sich seine Effektivität.

4. Verantwortung abgeben

Aus der Sicht eines Praktikanten kann es sehr motivierend sein, wenn er merkt, dass Sie ihm mehr und mehr zutrauen bzw. stückweise Verantwortung für einzelne Aufgaben und Abläufe übertragen. So wird er sich selbst schnell als Teil des Prozess sehen und fühlt sich dadurch verantwortlich. Zudem wird er Ihr Vertrauen nicht enttäuschen wollen und wird sich daher besonders bemühen, die gestellten Herausforderungen zu meistern. Dies variiert natürlich stark von Praktikant zu Praktikant: Während die einen durch Verantwortung hoch motiviert sind, werden die anderen unsicher und haben Angst vor dem Druck. Hier ist es nun an Ihnen, den Praktikanten einzuschätzen und das richtige Maß zu finden.

5. Anspruchsvolle Aufgaben stellen

Ein Praktikant, der nichts zu tun hat und sich langweilt oder völlig unterfordert und frustriert an der Kaffeemaschine steht, ist garantiert kein Praktikant, der aus Ihrem Unternehmen rausgehen und anderen positiv davon berichten wird. Beschäftigen Sie Ihren Praktikanten, stellen Sie ihm schwierige Aufgaben, an denen er sich versuchen kann. Hierbei müssen Sie allerdings die Gefahr im Auge haben, ihn zu überfordern. Das wiederum frustriert. Lassen Sie ihn selbständig versuchen, die Aufgaben zu erfüllen. Der Lerneffekt wird umso größer sein und gleichzeitig auch das Erfolgserlebnis. Ihre Aufgabe ist es, die Balance zwischen Herausforderung und Überforderung für Ihren Praktikanten zu finden.

6. Praktikanten sozial miteinbeziehen

Es ist gerade für den Praktikanten oft schon Überwindung genug, sich in ein völlig neues Umfeld ohne bekannte Personen zu begeben, wenn er dann auch noch alleine sein Mittagessen in der Kantine einnehmen muss oder sich in den Pausen auf die Toilette flüchtet, um nicht alleine irgendwo rumzustehen, ist das Praktikum mit größter Sicherheit für ihn gelaufen. Versetzen Sie sich in seine Lage: Wie würden Sie sich fühlen? Fragen Sie, ob er zum Beispiel in der Mittagspause mit Ihnen und den Kollegen gemeinsam Essen gehen möchte, denn auch solche kleinen Gesten können entscheidende Auswirkungen auf das Wohlbefinden aller Beteiligten haben.

Sie sind gut beraten, wenn Sie für das nächste Praktikum auf diese Punkte achten, denn ein Praktikum ist oftmals auch eine Herausforderung für alle Beteiligten. Doch sind die etwaigen Schwierigkeiten ausgeräumt, werden Sie erstaunt sein, welchen effektiven Output Ihr Praktikant leisten kann.