Nachhaltigkeit

Was genau bedeutet Corporate Social Responsibility (CSR)?

Corporate Social Responsibility (kurz: CSR), frei übersetzt die unternehmerische Verantwortung, beschreibt die freiwillige Verpflichtung von Unternehmen, neben wirtschaftlichen auch ökologische und gesellschaftliche Ziele zu verfolgen. CSR wird oft mit Nachhaltigkeit gleichgesetzt, geht aber darüber hinaus. Sie umfasst alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um verantwortungsbewusst zu wirtschaften und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Dieser Artikel erklärt, was sich hinter CSR verbirgt und warum sie (nicht nur) für Unternehmen wichtig ist.

Zuletzt aktualisiert am 20.02.2025

CSR als ganzheitlicher Ansatz unternehmerischer Verantwortung

CSR bedeutet, dass sich Unternehmen nicht nur auf reine Gewinnmaximierung und wirtschaftliche Erfolge konzentrieren, sondern darüber hinaus ganz bewusst Verantwortung für ihre Mitarbeitenden, die Umwelt und die Gesellschaft übernehmen. Das tun sie zum Beispiel in Form von:

  • umweltfreundlichen Produktionsweisen,
  • fairen Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette,
  • sozialem Engagement, etwa indem sie gemeinnützige Projekte unterstützen.

CSR ist ein ganzheitlicher Ansatz des Nachhaltigkeitsmanagements, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele verbindet. Er beschreibt also nicht nur einzelne Maßnahmen, sondern ist Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Was unterscheidet CSR und Nachhaltigkeit?

CSR geht über die klassische Definition von Nachhaltigkeit hinaus, da es auch soziale und wirtschaftliche Aspekte und Verantwortlichkeiten, wie faire Arbeitsbedingungen oder den langfristigen Erhalt des Unternehmens, umfasst. Nachhaltigkeit hingegen legt den Fokus stärker auf Umwelt- und Ressourcenschutz.

CSR-Modelle im Überblick:

Es gibt mehrere Modelle, die CSR definieren, unter anderem das Drei-Säulen-Modell und die CSR-Pyramide nach Carroll.

Das Drei-Säulen-Modell unterteilt CSR in drei Kernbereiche:

  • Ökologische Verantwortung: Maßnahmen zum Umweltschutz, wie etwa die Schonung von Ressourcen, eine gute Energieeffizienz und die Reduktion von CO₂-Emissionen.
  • Soziale Verantwortung: Die Fürsorge für gute Arbeitsbedingungen, die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden oder die Unterstützung gesellschaftlicher Projekte.
  • Ökonomische Verantwortung: Verantwortungsvolles Wirtschaften, das den langfristigen und nachhaltigen Erfolg im Blick hat.

Die CSR-Pyramide nach Carroll, entwickelt von dem US-Wissenschaftler Archie B. Carroll, unterteilt CSR in vier Ebenen:

  1. Wirtschaftliche Verantwortung: Unternehmen erzielen Gewinne, um ihre Existenz zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen.
  2. Gesetzliche Verantwortung: Unternehmen folgen allen rechtlichen Vorgaben.
  3. Ethische Verantwortung: Unternehmen handeln moralisch korrekt und respektieren gesellschaftliche Normen.
  4. Philanthropische Verantwortung: Unternehmen engagieren sich freiwillig sozial, etwa durch Spenden oder indem sie gemeinnützige Projekte unterstützen.

CSR-Richtlinien und Vorgaben: Das gilt für Unternehmen

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verpflichtet große Unternehmen seit dem Jahr 2024, umfassend über ihre CSR- und Nachhaltigkeitsaktivitäten in einem Nachhaltigkeitsbericht zu berichten.

Diese so genannte ESG-Nachhaltigkeitsberichterstattung betrifft Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden sowie börsennotierte Unternehmen, Banken und Versicherungen. KMU sind nicht direkt betroffen, könnten aber durch Anforderungen von Geschäftspartnern oder Finanzinstituten indirekt in die Berichterstattung eingebunden werden. Es ist also auch für kleinere und mittlere Unternehmen sinnvoll, sich mit den Regelungen und Berichtspflichten der CSR auseinanderzusetzen.

Standards wie die Global Reporting Initiative (GRI) oder der UN Global Compact bieten Orientierung für die Berichterstattung:

  • Global Reporting Initiative (GRI): Dieser Standard hilft Unternehmen, ihre wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen zu messen und zu berichten.
  • UN Global Compact: Unternehmen verpflichten sich freiwillig, Menschenrechte, Arbeitsstandards, Umwelt und Korruptionsbekämpfung zu fördern.
  • ISO 26000: Diese Norm bietet Leitlinien für die Integration von CSR in Geschäftsstrategien, ist jedoch nicht zertifizierbar.

Warum ist CSR für Unternehmen wichtig?

CSR ist heute wichtiger denn je, nicht nur weil sie einen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft bietet: Immer mehr Kunden, Kreditgeber, Investoren und Mitarbeitende achten darauf, dass Unternehmen verantwortungsbewusst handeln. Unternehmen, die CSR ernst nehmen und Unternehmensverantwortung übernehmen,

  • profitieren von einer guten Reputation: CSR stärkt Image, Marke und das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen.
  • genießen Wettbewerbsvorteile, denn CSR-Aktivitäten minimieren Risiken und machen Unternehmen weniger krisenanfällig.
  • steigern ihre Arbeitgeberattraktivität, denn CSR-Aktivitäten binden Mitarbeitende und erleichtern das Recruiting.

CSR als Chance für KMU

Die Vorteile zeigen: CSR ist keine reine Pflicht, sondern eine Chance, um Ihr Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Mit einem klaren Plan und kleinen Schritten können Sie einen großen Beitrag leisten – für die Umwelt, Ihre Mitarbeitenden, die Gesellschaft und Ihren langfristigen Unternehmenserfolg. Sind Sie sich bei der Implementierung von CSR unsicher, lohnt sich hier auch eine Beratung.

Schritt für Schritt zur CSR-Strategie

Doch wie können Unternehmen nun von einer Corporate Social Responsibility-Strategie profitieren? Auch kleine und mittlere Unternehmen können CSR erfolgreich umsetzen, ohne gleich massiv investieren zu müssen.  Diese Schritte sind wichtig:

  1. Analyse des Status quo und sinnvolle Ziele setzen: Prüfen Sie, welche CSR-Bereiche für Ihr Unternehmen relevant sind. Wo können Sie zum Beispiel Energie sparen, faire Arbeitsbedingungen fördern oder soziale Projekte unterstützen?
  2. Strategie entwickeln: Integrieren Sie konkrete CSR-Ziele in Ihre Unternehmensstrategie. Verknüpfen Sie CSR-Maßnahmen mit Ihren Geschäftsprozessen sowie Ihrem Management und definieren Sie entsprechende KPIs.
  3. Funktion schaffen: Bennen Sie eine Person im Unternehmen, die für CSR-Aktivitäten verantwortlich ist.
  4. Mittel freigeben: Stellen Sie ein Budget für CSR-Aktivitäten bereit.
  5. Mitarbeitende einbeziehen: Informieren, motivieren und schulen Sie Ihre Mitarbeitenden zum Thema CSR.
  6. Mit realistischen Maßnahmen starten: Beginnen Sie mit Aktivitäten, die schnelle Erfolge versprechen, und entwickeln Sie sukzessive ehrgeizigere Ziele.
  7. Kommunizieren Sie über Ihr CSR-Engagement: Sprechen Sie über Ihre Aktivitäten mit Mitarbeitenden, Kunden, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit.
  8. Setzen Sie sich messbare Ziele: Dokumentieren und berichten Sie Ihre Fortschritte, zum Beispiel in einem eigenen CSR-Bericht.