Was bedeutet CSR heute?
Corporate Social Responsibility (CSR) beschreibt die Verantwortung von Unternehmen gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Ziel des Prozesses ist es, wirtschaftlichen Erfolg mit sozialen und ökologischen Zielen in Einklang zu bringen. CSR umfasst dabei Themen wie Klimaschutz, faire Arbeitsbedingungen, verantwortungsvolle Lieferketten oder soziales Engagement am Standort.
CSR ist heute eng mit gesetzlichen Anforderungen verknüpft. Unternehmen müssen Nachhaltigkeit zunehmend konkret nachweisen. Das betrifft nicht nur Großunternehmen: Zulieferer und Dienstleister sind oft zumindest indirekt betroffen, weil große Unternehmen oder auch Banken entsprechende Nachweise für nachhaltiges Wirtschaften von ihnen einfordern.
Definition
Was genau ist CSR-Management?
CSR-Management macht nachhaltiges Handeln wiederum messbar, verbindlich und wirksam. Es sorgt dafür, dass Nachhaltigkeit im Unternehmen nicht dem Zufall überlassen bleibt, sondern in konkreten Zahlen sichtbar wird. Erst ein professionelles CSR-Management versetzt Unternehmen in die Lage, ihre Aktivitäten im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung sauber zu planen, zu steuern und zu kontrollieren.
Bürde oder Chance? Chance!
Das Vorurteil, dass die geplante Regulatorik rund um CSR – wie etwa die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) – den Unternehmen nur lästige bürokratische Pflichten aufbürdet, hält sich hartnäckig. Dabei profitieren Unternehmen egal welcher Größe davon, CSR strukturiert zu managen.
Nicht jedes Unternehmen muss sofort einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht erstellen oder seine Lieferketten bis ins Detail kontrollieren. Aber ein systematisches nachhaltiges Wirtschaften hilft jedem Unternehmen, Risiken zu vermeiden, Kosten zu sparen, die Erwartungen von Kunden, Geschäftspartnern und Behörden zu erfüllen und sich damit insgesamt resilienter und wettbewerbsfähiger aufzustellen.
Info
Vorteile von CSR-Management
- Wettbewerbsvorteil und ein besseres Unternehmensimage: Nachhaltigkeit wird für Kunden, Geschäftspartner und Banken immer wichtiger.
- Mitarbeiterbindung und eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber: Sinnstiftende Arbeit motiviert und hält Fachkräfte – und erleichtert es, neue zu finden.
- Risikominimierung und Rechtssicherheit: CSR-Management hilft, Risiken früh zu erkennen und gesetzliche Vorgaben sicher zu erfüllen.
- Kostenersparnis: Der effiziente Umgang mit Ressourcen senkt Kosten.
Systematisches Vorgehen ist gefragt
Das CSR-Management verlangt eine klare Struktur, ein systematisches Vorgehen und eine Strategie. Weil Unternehmen unterschiedlich sind, gibt es kein Patentrezept für Aufbau und Umsetzung des CSR-Managements. Die konkrete Ausgestaltung hängt unter anderem von der Größe, der Branche und dem Geschäftsmodell eines Unternehmens ab. Das Managen der CSR-Aktivitäten betrifft das gesamte Unternehmen, deshalb ist es eine Querschnittsaufgabe. Schon deshalb lohnt es sich, in der Aufbauphase viele Beteiligte mit ins Boot zu holen. Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches CSR-Management ist ein klares Bekenntnis der Führungskräfte.
Definition: Die Rolle des CSR-Managers und seine Handlungsfelder
Ein wichtiger Bestandteil für die erfolgreiche Implementierung von CSR-Management im Unternehmen ist ein CSR-Manager. Er koordiniert alle Aktivitäten, sorgt für Übersicht und hält das Thema am Laufen. In kleinen Unternehmen kann das auch eine Zusatzaufgabe für engagierte Mitarbeitende sein. CSR-Manager halten viele Bälle gleichzeitig in der Luft: Sie vernetzen das Thema Nachhaltigkeit mit den Themen Personal, Einkauf, Produktion und Marketing und sie fungieren als Schnittstelle zwischen Geschäftsleitung, Mitarbeitenden und Öffentlichkeit. Zu den konkreten Aufgaben zählen:
- Strategie entwickeln: Sie definieren CSR-Ziele und planen Maßnahmen.
- Projekte umsetzen: Sie sorgen für die konkrete Umsetzung der Maßnahmen.
- Kommunikation: Sie informieren intern und extern über die CSR-Aktivitäten.
- Monitoring: Sie messen und optimieren alle Maßnahmen.
CSR Management: Was muss man wissen?
Wer das CSR-Management verantwortet, braucht:
- Fachwissen über Nachhaltigkeitsstandards, Regulierungen, Umwelt- und Sozialthemen.
- Organisationsgeschick, um Projekte zu strukturieren und Teams zu koordinieren.
- Kommunikationsfähigkeiten, um CSR verständlich und überzeugend zu vermitteln.
Um sich dieses Wissen anzueignen, bieten Industrie- und Handelskammern, Hochschulen und Akademien heute eine Vielzahl an speziellen Weiterbildungen oder Möglichkeiten zum Studium rund ums Thema CSR und Management an.
Tipp
Checkliste: Erste Schritte zum CSR-Management
- Verankern Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihrer Unternehmensstrategie
- Identifizieren Sie wichtige CSR-Themen in Ihrem Unternehmen
- Setzen Sie sich erreichbare Ziele
- Planen Sie kleine, konkrete Maßnahmen
- Benennen Sie eine Person im Unternehmen, die das CSR-Management verantwortet und bilden Sie gegebenenfalls ein Team
- Kontrollieren, dokumentieren und optimieren Sie kontinuierlich alle CSR-Aktivitäten
- Kommunizieren und feiern Sie Erfolge Ihrer Leistungen
Übersicht: Konkrete Maßnahmen für ein gelebtes CSR-Management
Bereich Ökologie
- Ökostrom beziehen: Umstieg auf zertifizierte Anbieter, etwa mit „Grüner Strom“-Label oder TÜV-Siegel.
- Ressourcen sparen: Papierlose Büros einrichten, energiesparende Geräte einsetzen, Wasserverbrauch senken.
- Mobilität nachhaltig gestalten: Fahrrad-Leasing für Mitarbeitende anbieten, Fahrgemeinschaften fördern, E-Fahrzeuge einsetzen.
- Abfall reduzieren: Mülltrennung verbessern, Verpackungsmaterial reduzieren, Mehrweg-Systeme nutzen.
- Lieferketten nachhaltiger gestalten: Lieferanten auf ökologische Standards verpflichten, zum Beispiel durch einen Code of Conduct
Bereich Soziales
- Faire Arbeitsbedingungen schaffen: Tarifverträge einhalten, Gesundheitsförderung anbieten, Diversity-Programme etablieren.
- Weiterbildung fördern: Nachhaltigkeitstrainings für Mitarbeitende organisieren.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken: Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten bieten, Kinderbetreuung unterstützen.
- Engagement in der Region zeigen: Kooperationen mit Schulen, Vereinen oder sozialen Einrichtungen pflegen.
- Freiwilligenprogramme initiieren: Mitarbeitenden Zeit oder Unterstützung für ehrenamtliche Arbeit gewähren.
Bereich Ökonomie / Governance
- Nachhaltigkeitskriterien in die Unternehmensziele integrieren: Beispielsweise CO₂-Reduktion, faire Beschaffung oder soziales Engagement messen.
- CSR-Berichte erstellen und veröffentlichen: Transparenz gegenüber Kunden, Partnern und Behörden schaffen.
- Compliance- und Ethikrichtlinien aufstellen: Korruptionsprävention, faire Geschäftspraktiken und Schutz von Whistleblowern gewährleisten.
- Innovative, nachhaltige Produkte entwickeln: Zirkuläre Produkte, Upcycling und langlebige Lösungen fördern.
Schon kleine Maßnahmen erzielen Erfolge!
Es muss nicht immer gleich ein umfassendes CSR-Programm sein: Oft haben schon kleine Maßnahmen eine große Wirkung:
Maßnahme | Wirkung |
---|---|
Umstieg auf Ökostrom | Senkt CO₂-Ausstoß, verbessert Umweltbilanz |
Nachhaltige Lieferanten wählen | Erhöht Transparenz und Resilienz der Lieferkette |
Faire Arbeitsbedingungen schaffen | Stärkt Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität |
Weiterbildungen anbieten | Sorgt für Wissen und Engagement der Belegschaft |
CSR-Bericht veröffentlichen | Verbessert Image und Rechtssicherheit |
Soziales Engagement lokal zeigen | Fördert lokale Vernetzung und Unternehmensimage |
Info
Hilfreiche Informationen
Neben vielen anderen Institutionen stellen die IHK Bayern und das CSR-Referat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hilfreiche Informationen sowie Beratung zum CSR-Management zur Verfügung, darunter Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten, einen CSR-Selbsttest oder preisgekrönte Best Practice-Beispiele.