Nachhaltigkeit

Förderung nutzen – Nachhaltigkeit in KMU gezielt stärken

Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen ein strategisches Ziel. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen oft vor der Frage: Wie soll die nachhaltige Unternehmenstransformation finanziert werden? Hohe Anfangsinvestitionen und begrenzte Budgets erschweren den erforderlichen Wandel. Mittlerweile gibt es zahlreiche Fördermittel, die diesen Prozess gezielt unterstützen können. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wie Sie passende Programme finden und welche Schritte bei der Beantragung zu beachten sind – inklusive aktueller Zahlen, Informationen und Fakten, die den Fördermittelmarkt transparenter machen.

Zuletzt aktualisiert am 24.04.2025
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Was sind Fördermittel und wie funktionieren sie?

Fördermittel sind finanzielle Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite von öffentlichen Stellen wie Bund, Ländern oder der EU – sie gelten als zentrale Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels für Unternehmen. Sie sollen Investitionen unterstützen, die dem Gemeinwohl dienen – etwa im Klimaschutz, der Ressourceneffizienz oder sozialen Entwicklung. Ziel ist es, Hemmnisse wie hohe Anfangskosten zu überwinden und Unternehmen zur Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu motivieren. Ob CO₂-Reduktion, energieeffizientes Bauen oder die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Fördermittel für Nachhaltigkeit leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung.

Im Jahr 2023 hat der Bund über 28 Milliarden Euro an Fördermitteln für den Bereich Klima und Umwelt bereitgestellt – ein Großteil davon auch für Unternehmen, insbesondere im Rahmen der Förderung von Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Die KfW allein vergab im gleichen Jahr über 11,6 Milliarden Euro für energie- und klimaschutzbezogene Vorhaben, davon rund 35 % an KMU.

Überblick: Diese Fördermittel für mehr Nachhaltigkeit stehen KMU zur Verfügung

Die Auswahl an Programmen im Rahmen der staatlichen Förderung von Nachhaltigkeit ist groß. Diese sind dann abhängig von Branche, Projektart und Unternehmensgröße. Ein Überblick:

  • KfW-Förderung: Förderprogramme wie "Energieeffizienz in der Wirtschaft" oder "Erneuerbare Energien – Standard" wurden 2023 mit über 9.300 genehmigten Anträgen für mehr Nachhaltigkeit genutzt. Bei Investitionen in energieeffiziente Gebäude oder klimafreundliche Technologien spielt zunehmend auch die KfW-Nachhaltigkeitsklasse eine Rolle, die Unternehmen hilft, messbare Nachhaltigkeitsstandards zu erfüllen.
  • BAFA-Zuschüsse: Das BAFA förderte im Jahr 2023 über 5.700 Transformationskonzepte, darunter viele Projekte, die auf die Förderung von Klimaschutzkonzepten abzielten und konkrete Emissionsziele definierten, sowie mehr als 13.000 Energieberatungen für KMU.
  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU): Unterstützt jährlich rund 200 Umweltprojekte im Rahmen gezielter Förderung mit einem Gesamtvolumen von etwa 50 Millionen Euro – insbesondere KMU mit innovativen Umweltideen.
  • EU-Förderung: Über Nachhaltigkeitsprogramme wie Horizon Europe und LIFE wurden europaweit mehr als 95 Milliarden Euro bis 2027 zur Verfügung gestellt, auch für nachhaltige Unternehmensprojekte.
  • Regionale Programme: Z. B. wurden in Baden-Württemberg im Rahmen der KEFF-Initiative bislang über 3.000 Effizienz-Checks bei Unternehmen durchgeführt.

Info

Fördermittel bedienen die gesamte nachhaltige Transformation

Fördermittel gibt es für viele Themen – etwa zur Förderung ökologischer Projekte wie die Ökologisierung der Lieferkette durch nachhaltiges Lieferkettenmanagement, die Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden oder die energetische Sanierung von Gebäuden.

Warum Förderung für die Nachhaltigkeit von KMU entscheidend ist

KMU haben oft nicht die Ressourcen, wie große Konzerne. Gleichzeitig sind sie ein entscheidender Hebel für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Hier setzen Fördermittel an:

  • Sie reduzieren Investitionsrisiken und machen Nachhaltigkeit wirtschaftlich tragfähig.
  • Sie beschleunigen Innovationsprozesse – z. B. durch den InvestEU-Fonds, ein Förderprogramm für den Klimaschutz, das 2023 über 10 Milliarden Euro für KMU mobilisierte.
  • Sie eröffnen Zugang zu Netzwerken, Forschungseinrichtungen, Lösungsansätzen und Innovationsclustern.
  • Sie verbessern die Wettbewerbsfähigkeit, z. B. durch ESG-konforme Geschäftsmodelle.

Tipp

Fördermittel als Anstoß zum nachhaltigen Wandel

Ein Förderprojekt im Rahmen von Fördermitteln für den Klimaschutz bringt oft mehr als "nur Geld" – es kann auch ein Startpunkt für strukturelle Veränderung und strategisches Neudenken sein. Verstehen Sie Fördermittel daher nicht nur als Geldquelle, sondern als Chance für echten Wandel.

Nachhaltigkeit fördern: So finden und beantragen Sie passende Fördermittel

In der Theorie sind Fördermittel also eine große Chance für KMU, den nachhaltigen Wandel anzustoßen. Um diese zu ergreifen und Fördermittel sowohl zu finden, als auch richtig zu beantragen, können Sie sich an folgendem Vorgehen orientieren: 

  1. Projektziele definieren: Was genau wollen Sie erreichen? Welche Wirkung soll erzielt werden?
  2. Passende Programme recherchieren: Nutzen Sie Portale wie www.foerderdatenbank.de oder Beratungsangebote Ihrer IHK.
  3. Voraussetzungen prüfen: Stimmen Branche, Unternehmensgröße und Projektinhalt mit den Förderrichtlinien überein?
  4. Antrag vorbereiten: Definieren Sie Maßnahmen, Budget, Zeitplan und Nachhaltigkeitseffekt, z. B. im Rahmen einer Förderung für nachhaltiges Bauen.
  5. Beratung nutzen: Ein erfahrener Fördermittelberater oder ein über Förderung finanzierter Klimaschutzmanager kann Sie sicher durch den Prozess führen. Mittlerweile bieten auch 7 von 10 Banken in Deutschland Fördermittelberatung im Rahmen der Firmenkundenbetreuung an, um ihre Kunden gezielt auf dem Weg der nachhaltigen Unternehmenstransformation zu unterstützen. 

Häufige Fehler bei der Beantragung einer Förderung für Nachhaltigkeitsprojekte

Nicht jeder Antrag für Fördermittel ist erfolgreich. Allein bei der KfW liegt die Ablehnungsquote aufgrund formaler Fehler bei ca. 12 %. Achten Sie daher zwingend auf die Vollständigkeit Ihres Antrages. Zudem muss die Begründung schlüssig sein: Ohne klare Ziele fehlt die Argumentation für den Fördernutzen. Fördergeber prüfen dabei auch zunehmend, ob das Projekt Teil einer längerfristigen Ausrichtung ist. Und auch der Zeitpunkt des Antrags ist eine häufige Fehlerquelle: Förderung muss meist vorProjektbeginn beantragt werden. Die meisten Fördertöpfe für die Förderung von Klimaschutzprojekten haben jährlich limitierte Budgets – sobald ausgeschöpft, wird der Topf für das laufende Jahr geschlossen.

Tipp

Förderstellen für Nachhaltigkeit geben Orientierung

Nutzen Sie Checklisten und Mustervorlagen der Förderstellen – auch Vereine profitieren zunehmend von Förderungen zur Nachhaltigkeit. Sie helfen dabei, keine wichtigen Angaben zu vergessen. Setzen Sie auf kostenfreie Erstberatungen bei Fördermittelstellen, Banken oder Umweltinitiativen wie KEFF, die auch z.B. Förderungen im Bereich Naturschutz anbieten.