Inner Development Goals (IDGs)

Die Inner Development Goals (IDGs) definieren Fähigkeiten und Qualitäten, die wir brauchen, um eine nachhaltigere globale Gesellschaft zu schaffen. Das macht die IDGs auch im unternehmerischen Kontext zu einem wichtigen Thema. In diesem Beitrag werden die Inner Development Goals grundlegend definiert und erklärt.

Zuletzt aktualisiert am 12.12.2024
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Was sind die Inner Development Goals?

Die Inner Development Goals (IDGs) bilden ein Rahmenwerk, das individuelle Fähigkeiten und Kompetenzen fördert, um die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen zu erreichen. Für Unternehmen bieten die IDGs einen Ansatz, um Veränderungen effektiv zu bewältigen und nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Die Idee hinter den IDGs ist, dass wir die äußeren Herausforderungen der Welt – wie etwa den Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeit – nur dann bewältigen können, wenn wir auch unsere inneren Fähigkeiten weiterentwickeln. Die Definition der 23 inneren Fähigkeiten und Qualitäten soll Menschen, Unternehmen und Organisationen dabei unterstützen, die Herausforderungen unserer Zeit besser zu meistern. 
 

Wie kamen die Inner Development Goals zustande?

2020 fand eine internationale Gruppe von Fachleuten aus Wissenschaft, Bildung, Nachhaltigkeit und Management zusammen und gründete die Inner Development Goals Initiative. Hintergrund war die Erkenntnis, dass äußere Veränderungen oft an inneren Hürden scheitern – etwa an mangelnder Empathie, Selbstwahrnehmung und emotionaler Intelligenz. Die Initiative formulierte die Inner Development Goals (IDGs). Ziel ist es, Individuen und Organisationen zu befähigen, aktiv an der Lösung globaler Herausforderungen mitzuwirken.

Die Verbindung der IDGs mit den Sustainable Development Goals

IDGs ergänzen die SDGs, indem sie eine tiefere, innere Perspektive in die Entwicklungsziele einbringen. Dieser integrative Ansatz der Inner Development Goals ermöglicht es Einzelpersonen und Organisationen in Deutschland und weltweit, ihre Entwicklungsstrategien besser auf die komplexen Bedürfnisse der globalen Nachhaltigkeit abzustimmen. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie durch die Stärkung innerer Werte wie Ausdauer, Empathie, Wertschätzung und kritisches Denken, Organisationen resilienter gegenüber Veränderungen werden und effektiver an den übergeordneten Nachhaltigkeitszielen arbeiten können.

Die fünf Dimensionen der Inner Development Goals im Überblick

Das sogenannte IDG-Framework enthält 23 Inner Development Goals (IDGs), die fünf Dimensionen zugeordnet sind:

Die IDGs sollen Menschen und Unternehmen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und effektiv zu handeln. Jedes Ziel unterstützt die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten und Kompetenzen, wie zum Beispiel: Emotionale Intelligenz, Kritisches Denken oder Resilienz und Ausdauer. Diese Fähigkeiten fördern Wachstum, Reflexion und Anpassungsfähigkeit, um sowohl auf persönlicher als auch beruflicher Ebene Herausforderungen zu meistern.

Kritiker der IDGs bemängeln deren Abstraktheit, sie halten die praktische Umsetzung im Unternehmensalltag für schwierig, weil die Ziele zu theoretisch oder schwer messbar seien. Andere befürchten, dass der Fokus auf die innere Entwicklung von den dringend notwendigen äußeren Maßnahmen ablenken könnte. Befürworter halten dem entgegen, dass die IDGs bewusst als flexibles Rahmenwerk gestaltet sind. Demzufolge können Unternehmen die Ziele auf ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen und individuelle Kennzahlen (KPIs) festlegen, um Fortschritte zu messen. Zudem förderten die IDGs die persönliche Entwicklung, was als Grundlage für effektive äußere Maßnahmen dient. Das leuchtet ein, denn ohne innere Fähigkeiten wie Lernbereitschaft oder Beharrlichkeit sind langfristige, nachhaltige Veränderungen schwieriger umzusetzen.

Info

Green Skills und Inner Development Goals (IDGs): Wo liegt der Unterschied?

Green Skills spezialisieren sich auf ökologische Fähigkeiten und Kenntnisse, die für umweltfreundliche Praktiken essenziell sind. Sie betreffen direkte Aktionen zum Umweltschutz und zur Ressourceneffizienz.

Inner Development Goals (IDGs) hingegen bieten einen umfassenderen Rahmen, der persönliche und organisatorische Entwicklungen für nachhaltige Effekte umfasst, einschließlich der Skills, die benötigt werden, um komplexe soziale und ökologische Herausforderungen zu meistern.

Die Kombination beider Ansätze stärkt sowohl die praktischen als auch die ethischen Grundlagen, um die Sustainable Development Goals (SDGs) effektiv zu unterstützen.

Wie gehen deutsche Unternehmen mit den IDGs um?

In Deutschland gewinnen die Inner Development Goals zunehmend an Bedeutung. Viele Organisationen integrieren sie in ihre Strategien, um besser auf die Anforderungen von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung reagieren zu können. Durch Workshops und Trainings werden Mitarbeiter befähigt, aktiv an der Umsetzung der SDGs mitzuwirken.

Tipp

IDGs in Ihrem Unternehmen etablieren – so geht’s

Das IDG Framework bietet strukturierte Ansätze, um persönliche und organisationale Veränderungen zu initiieren. Um an inneren Fähigkeiten zu arbeiten, beginnen Sie mit kleinen Schritten und fokussieren Sie sich auf wenige Ziele. So können Sie vorgehen:

  • Selbstreflexion: Identifizieren Sie, welche IDGs für Sie persönlich und für Ihr Unternehmen relevant sind.
  • Analyse durchführen: Bewerten Sie Ihre aktuellen Fähigkeiten und identifizieren Sie Entwicklungsbereiche.
  • Ziele setzen: Definieren Sie klare Entwicklungsziele basierend auf den 23 IDGs.
  • Schulungen und Workshops: Investieren Sie in Programme für Ihre Mitarbeitenden, die die Entwicklung dieser Fähigkeiten fördern.
  • Kultur der Wertschätzung: Schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, das auf Empathie, Vertrauen und Zusammenarbeit basiert.
  • Ressourcen nutzen: Verwenden Sie das Inner Development Goals Toolkit für praktische Anleitungen.
  • Nachhaltige Projekte: Initiieren Sie Projekte, die sowohl den SDGs als auch den IDGs entsprechen.
  • Netzwerken: Tauschen Sie sich mit anderen aus, die ebenfalls an den IDGs arbeiten.