Definition
Was bedeutet Mitarbeiterengagement?
Mitarbeiterengagement bezeichnet das Engagement eines Mitarbeitenden in Bezug auf sein Arbeitsumfeld und geht weit über die bloße Arbeitszufriedenheit hinaus. Es umfasst die emotionale und psychologische Bindung zu Kollegen und zum Unternehmen selbst, was zu einer starken Verbundenheit zum Unternehmen führen kann. Aus diesem Gefühl heraus engagieren sich Mitarbeitende verstärkt für die wesentlichen Werte und Überzeugungen des Unternehmens.
Warum ist Mitarbeiterengagement für ein Unternehmen wichtig?
Motivierte und engagierte Mitarbeitende sind ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Unternehmen. Ein hohes Maß an Mitarbeiterengagement führt zu einer gesteigerten Produktivität und einer erhöhten Bereitschaft, außerordentliche Arbeit zu leisten. Konkret bedeutet das, dass Mitarbeitende motivierter sind – was wiederum in besseren Ergebnissen resultiert. Darüber hinaus trägt das Gefühl der Erfüllung, das die Arbeitnehmenden durch ihre Arbeit erfahren, maßgeblich zu einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit bei. Mitarbeitende schätzen ihren Arbeitsplatz und tendieren dadurch seltener zu Kündigungen, was sich auch in einer geringeren Fluktuation zeigt. So können Sie hohe Kosten einsparen, die bei Stellenneubesetzungen entstehen.
Ein weiterer Vorteil engagierter Mitarbeitenden ist, dass sie am Unternehmenserfolg interessiert sind und aktiv dazu beitragen möchten. Beispielsweise treiben sie mit innovativen Lösungsansätzen und neuen Ideen die Unternehmensentwicklung voran und unterstützen damit die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Unternehmenskultur profitiert durch engagierte Mitarbeitende, die sich sowohl mit den Werten als auch Zielen des Unternehmens identifizieren. Ihre positive Einstellung gegenüber ihrem Arbeitgeber teilen engagierte Mitarbeitende auch im privaten Umfeld. Das ist für ein gutes Unternehmensimage wichtig und hilft bei der Akquise neuer und talentierter Mitarbeitenden.
Info
Mitarbeiterengagement messen
Wenn Sie das Engagement der Mitarbeitenden messbar machen möchten, sind regelmäßige Umfragen hilfreich. Diese ermöglichen es, einen Status quo zu erheben – und auf Basis dessen gezielte Strategien zur Förderung der Mitarbeiterbindung zu entwickeln.
Um das Engagement Ihrer Mitarbeiter zu messen, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung.
- Gezielte Mitarbeiterbefragungen zu verschiedenen Aspekten wie „Zusammenarbeit im Team“ oder „Beziehung zur Führungskraft“ liefern Ihnen wertvolle Einblicke in die Teamatmosphäre und zeigen die Bereitschaft der einzelnen Beschäftigten, sich zu engagieren.
- Eine weitere Methode zur Bewertung der Loyalität und des Engagements der Mitarbeitenden ist die Ermittlung des Employee Net Promoter Scores (ENPS). Hierfür werden Mitarbeitende gefragt, ob sie ihren Arbeitgeber an Freunde und Bekannte weiterempfehlen würden. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollten Sie allerdings den ENPS mit tiefgreifenderen Mitarbeiterbefragungen kombinieren. So erhalten Sie genaue und verlässliche Daten.
- Achten Sie darauf, die Umfragen regelmäßig durchzuführen, zum Beispiel viertel- oder halbjährig. Die genaue Anzahl hängt von der Unternehmensgröße und den Kapazitäten für die Befragungen ab. Es ist wichtig, die Umfragen nicht in jenen Phasen durchzuführen, in denen eine besonders hohe Auftragslage herrscht, da sie sonst als zusätzlicher Stressfaktor empfunden werden.
Ökologische Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Mitarbeitenden
Ökologische Nachhaltigkeit ist heutzutage ein unverzichtbarer Faktor, den Sie in Ihre Unternehmenskultur integrieren sollten. Für viele Mitarbeitenden spielt der verantwortungsbewusste Umgang mit der Umwelt im Unternehmen eine große Rolle. Arbeitgeber, die viel Wert auf nachhaltige Prozesse legen, haben damit einen Vorteil gegenüber anderen.
Damit die ökologischen Ansätze wirksam sind, müssen alle Menschen im Unternehmen ihren Beitrag leisten und entsprechend handeln. Das bedeutet, Sie sollten umweltschonende Strategien und Abläufe in Ihren Arbeitsalltag integrieren. Unternehmen und Mitarbeitende können sich dabei auf unterschiedliche Art und Weise für den Umweltschutz im Unternehmen und eine nachhaltige Entwicklung engagieren, wie zum Beispiel durch einen geringeren Ressourcenverbrauch oder Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks. Umweltfreundliche Praktiken wie diese tragen zu einer nachhaltigeren Zukunft bei und steigern gleichzeitig die Motivation der Beschäftigten.
Positive Auswirkungen ökologischer Nachhaltigkeit auf die Mitarbeiterzufriedenheit
Besonders Mitarbeitende, die sich in ihrer Freizeit mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, identifizieren sich mit den ökologischen Werten und Zielen des Arbeitgebers. Durch nachhaltige Praktiken erkennen Mitarbeitende einen tieferen Sinn in ihrer Arbeit, was sich wiederum positiv auf ihre Motivation auswirkt. Engagierte Mitarbeitende verhalten sich bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien verantwortungsbewusst und tragen mit verschiedenen Lösungsansätzen aktiv zu umweltbewussten Arbeitsweisen bei.
Zudem legen viele Menschen großen Wert auf das umweltfreundliche Handeln von Unternehmen. Dadurch haben nachhaltig agierende Unternehmen einen Vorteil im Recruiting und in Bezug auf die allgemeine Zufriedenheit der Belegschaft. Mit gemeinsamen ökologischen Unternehmenswerten begeistern Sie auch die Mitarbeitenden für mehr Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz, die bisher wenig Interesse an nachhaltigem Handeln gezeigt haben.
Achtung
Achten Sie auf Ihre Glaubwürdigkeit!
Damit Sie die Mitarbeitenden wirklich für ökologische Prozesse motivieren können, müssen Sie die nachhaltigen Maßnahmen auch glaubwürdig umsetzen. Wenn Sie beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr für Mitarbeitende bezuschussen oder Diensträder zur Verfügung stellen, sollten auch Sie als Geschäftsführer auf ökologische Transportmöglichkeiten zurückgreifen. Andernfalls entsteht der Eindruck von Greenwashing, was sich negativ auf die ökologische Mission und das Unternehmensimage auswirkt.
Soziale Nachhaltigkeit als Bestandteil Ihres Engagements
Nachhaltigkeit umfasst jedoch mehr als nur ökologische Entscheidungen: Die soziale Nachhaltigkeit konzentriert sich auf das Wohl von Mitarbeitenden, Gemeinschaften und der Gesellschaft als Ganzes. Dazu gehören Aspekte wie:
- Faire Arbeitsbedingungen
- Diversität und Chancengleichheit am Arbeitsplatz
- Soziales Engagement.
Unternehmen, die diese Facette der Nachhaltigkeit fördern, schaffen somit ein inklusives und unterstützendes Arbeitsumfeld, was ebenfalls die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden stärkt. Das führt – ebenso wie die ökologische Nachhaltigkeit – zu einer höheren Mitarbeiterbindung und geringeren Fluktuation. Gleichzeitig stärken Sie so Ihre Arbeitgebermarke nach innen und nach außen.
Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz fördern
Die gute Nachricht: Sie können das nachhaltige Verhalten Ihrer Angestellten fördern und das Mitarbeiterengagement für umweltschonende Maßnahmen steigern. Die aktive Teilnahme der Belegschaft ist von entscheidender Bedeutung, weil Ihr Unternehmen auf die Mitarbeit aller Mitarbeitenden angewiesen ist.
So begeistern Sie Mitarbeitende für nachhaltiges Handeln
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Mitarbeitende zu einer aktiven Teilnahme an nachhaltigen Arbeitsweisen motivieren können. Beispielsweise sind Workshops, Weiterbildungen oder Schulungen sinnvoll, um sowohl Wissen zu vermitteln als auch das Bewusstsein für die ökologische und soziale Verantwortung des Einzelnen zu stärken. Kommunizieren Sie dabei die nachhaltigen Unternehmenswerte klar und deutlich. Organisieren Sie für neue, kreative Ideen und Tipps einen Nachhaltigkeitswettbewerb und belohnen Sie Menschen für ihre nachhaltige Mitarbeit. Achten Sie darauf, Ihr nachhaltiges Vorhaben in Bezug auf Ziele, Maßnahmen und Kriterien transparent zu gestalten. Nur so können die Mitarbeitenden in die Maßnahmen eingebunden werden und erkennen, wie diese wirken.
Wichtig: Andere wichtige Bedürfnisse der Mitarbeitenden, wie zum Beispiel die Arbeitsplatzsicherheit sollten weiterhin gegeben sein. Andernfalls stehen die nachhaltigen Maßnahmen in Konkurrenz zu diesen Bedürfnissen, was wiederum zu einem Rückgang der Motivation für Umweltschutz und Nachhaltigkeit führt.
Mitarbeitende für Nachhaltigkeit begeistern: Checkliste für Führungskräfte
Für eine nachhaltige Gestaltung des Arbeitsplatzes sind sowohl die Mitarbeitenden als auch die Führungskräfte verantwortlich. Was für die Gesellschaft als Ganzes gilt, findet auch in Unternehmen seine Anwendung: Nur gemeinsam kann man einen Unterschied machen.
Eine von Ihnen durchgeführte Mitarbeiterbefragung sollte als Ausgangspunkt Ihrer Bemühungen dienen. So können Sie konkrete Handlungsfelder benennen und die passende Strategie entwickeln, das Engagement Ihrer Belegschaft in diesen Bereichen zu stärken. Diese Checkliste unterstützt Sie dabei und zeigt, wie Sie Ihre Mitarbeitenden zu mehr Nachhaltigkeit motivieren:
- Integrieren Sie das Thema Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur
- Bieten Sie Schulungen für alle Mitarbeitenden an (z.B. Workshops)
- Integrieren Sie nachhaltige Maßnahmen in den Arbeitsalltag, zum Beispiel durch Recycling oder Mülltrennung, Einrichten von inklusiven Arbeitsplätzen oder aktive Zusammenarbeit mit Stiftungen
- Ermutigen Sie alle Mitarbeitenden, umweltfreundlichen Maßnahmen anzuwenden
- Setzen Sie messbare Ziele und werten Sie die Ergebnisse aus (z.B. Senkung des Wasserverbrauchs um x %)
- Agieren Sie als Vorbild für die Belegschaft und setzen Sie die Maßnahmen um
- Bezuschussen Sie nachhaltige Transportmittel (ÖPNV oder Fahrradleasing)
- Geben Sie den Mitarbeitenden Raum und Verantwortung für umweltfreundliche und sozialgerechte Ideen
- Kommunizieren Sie die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens klar und deutlich
- Legen Sie Indikatoren für die Erfolgsmessung fest, werten Sie diese aus und teilen Sie diese mit der Belegschaft
- Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden mit einer langfristigen Zielsetzung
- Bieten Sie Homeoffice an und verringern Sie so den CO₂-Fußabdruck
- Bilden Sie ein Nachhaltigkeitsteam, das als Ansprechpartner für nachhaltige Projekte dient
Führungskräfte haben die Verantwortung, eine klare ökologische Nachhaltigkeitsvision zu entwickeln und diese an ihre Mitarbeitenden zu übermitteln. So können Sie in eine nachhaltige Zukunft und in den Erfolg Ihres Unternehmens investieren.
