Nachhaltigkeit

Umweltschutz in Unternehmen durch erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Angesichts des Ziels, bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen, stehen Investitionen in Themen wie Umweltschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zunehmend im Fokus von Unternehmen – in Deutschland und weltweit. Doch welche Möglichkeiten gibt es für KMU, ihren Teil zur Klimawende beizutragen? Erfahren Sie hier, welche Ansatzpunkte es für Unternehmen gibt – und welche Vorteile Energieeffizienz und Umweltschutz mit sich bringen können.

Zuletzt aktualisiert am 03.12.2024
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Was ist Umweltschutz in Unternehmen?

Umweltschutz spielt in Unternehmen eine immer größere Rolle. Kunden sind für Nachhaltigkeit sensibilisiert und verlangen nach umweltschonenden Produktionsmethoden und ressourcenschonenden Prozessen. Zusätzlich sorgen die unmittelbaren Folgen des Klimawandels dafür, dass der Umweltschutz auch in der Politik eine wachsende Bedeutung erlangt. Somit stehen Unternehmen immer häufiger vor der Frage, wie sie betrieblichen Umweltschutz umsetzen – und so das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb etablieren können.

Im unternehmerischen Kontext bezieht sich Umweltschutz auf Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, die negativen Auswirkungen von Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt zu minimieren. Das umfasst unter anderem die Reduzierung von Emissionen, den sparsamen Umgang mit Ressourcen sowie die Förderung von nachhaltigen Produktionsprozessen. Im Zuge dieser Maßnahmen zum Umweltschutz setzen Unternehmen auf verschiedene Technologien und Verfahren, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern – und so langfristig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Nachhaltigkeit, Lieferketten, ESG: Gesetzliche Vorgaben zum Umweltschutz

Auch die Politik hat die Wichtigkeit des Kampfes gegen den Klimawandel erkannt. Bis 2050 möchte die Europäische Union daher klimaneutral sein. Um das zu erreichen, müssen Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz Vorgaben, Anforderungen und Regularien einhalten. Dazu gehören unter anderem die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance), die sicherstellen sollen, dass Umweltaspekte, soziale Verantwortung und eine nachhaltige Unternehmensführung in Geschäftsprozessen berücksichtigt werden. Auch gesetzliche Vorgaben wie die EU-Taxonomie, der European Green Deal oder die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, CSRD, spielen eine wichtige Rolle. All diese Regelwerke zielen darauf ab, umweltschonendere Praktiken und nachhaltige Lieferketten zu fördern sowie Transparenz in den Umweltbilanzen zu schaffen.

Diese Umweltschutzmaßnahmen können Unternehmen leisten

Umweltschutz in Unternehmen ist ein weites Feld. Welche Maßnahmen sich eignen, hängt unter anderem von der jeweiligen Branche und den dazugehörigen Umweltfaktoren ab. Grundlegend können Unternehmen jedoch folgende Maßnahmen umsetzen, um die Umweltbilanz zu verbessern:

Ressourcenverbrauch und Energieeffizienz: Unternehmen können ihre Produktionsprozesse optimieren, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Dies kann durch den Einsatz energieeffizienter Maschinen und Anlagen, die Implementierung von Energiemanagementsystemen und die Nutzung von Abwärme zur Energiegewinnung geschehen. Gleichzeitig können Unternehmen darauf achten, so wenig natürliche Ressourcen wie Holz oder Wasser wie möglich zu verbrauchen.

Info

Welche Fördermittel können von Unternehmen bei der Nutzung von erneuerbaren Energien in Anspruch genommen werden?

Wenn Sie Ihr Unternehmen auf die Nutzung erneuerbarer Energien umstellen möchten, gibt es eine Reihe möglicher Förderungen.

  1. Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau: Zuschüsse und Kredite durch die KfW
  2. EEG-Vergütung: Sogenannte Einspeisevergütungen, wenn Sie Strom aus erneuerbaren Quellen selbst erzeugen und in das Stromnetz einspeisen.
  3. Effiziente Gebäude: Förderungen durch den Bund für energetische Sanierung
  4. Landesfördermittel: Regionale Programme je nach Bundesland

Abfallmanagement: Unternehmen können Strategien zur Reduzierung, Wiederverwendung und zum Recycling von Abfällen implementieren. Das umfasst die Trennung von Abfallströmen, die Einführung von Recyclingprogrammen und die Zusammenarbeit mit Recyclingunternehmen (Stichwort Kreislaufwirtschaft). Durch die Minimierung von Verpackungsmaterialien, die Verwendung von Mehrwegverpackungen und die Vermeidung von Einwegprodukten kann der Abfall zudem weiter reduziert werden.

Nachhaltige Beschaffung: Die Überprüfung der eigenen Lieferkette trägt ebenfalls zum Umweltschutz bei. Durch die Förderung lokaler Lieferanten können Transportwege verkürzt und damit verbundene Emissionen reduziert werden. Ist das nicht möglich, sollten Lieferanten auf nachhaltige Geschäftspraktiken überprüft werden.

Emissionen reduzieren: Umweltschonende Technologien und Verfahren ermöglichen es, die ausgestoßenen Emissionen von CO2 oder anderen Schadstoffen zu minimieren. Dazu gehören die Einführung von Filtersystemen, die Optimierung von Verbrennungsprozessen und die Nutzung emissionsarmer Transportmittel. Auch die Förderung von Homeoffice oder die Implementierung von Mobilitätskonzepten für ihre Mitarbeitenden verbessert Ihre Umweltbilanz.

Schritt für Schritt: So machen Sie Ihr Unternehmen umweltfreundlicher

Es gibt also viele Ansatzpunkte, um als Unternehmen umweltfreundlicher zu agieren. Doch wie gelingt dieser Wandel? Auf dem Weg zu Ihrem nachhaltigen Wandel können Sie sich an den folgenden sechs Schritten orientieren:

1) Verantwortlichkeiten schaffen und Mitarbeitende einbinden

Um als Unternehmen in seiner Gesamtheit nachhaltiger zu werden, müssen alle an einem Strang ziehen – von der Geschäftsführung bis hin zu den Mitarbeitenden. Die Führungsebene muss die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit verstehen und unterstützen. Für die Umsetzung der Maßnahmen können Umweltbeauftragte bzw. Nachhaltigkeitsmanager im Unternehmen installiert werden. Diese sind zudem oft das Bindeglied in die Belegschaft hinein. Denn auch Ihre Mitarbeitenden spielen eine wichtige Rolle beim nachhaltigen Wandel: Alle Angestellten können täglich Ihren Beitrag leisten, den Alltag im Unternehmen umweltfreundlicher zu gestalten. Beziehen Sie Mitarbeitende also von Beginn an über Schulungen und Workshops ein – und schaffen Sie so eine Nachhaltigkeitskultur.

2) Analyse des Status quo

Sind Verantwortlichkeiten geklärt und hat sich das Unternehmen einen Weg zur Nachhaltigkeit verständigt, sollten Sie eine Bestandsaufnahme durchführen. Dabei hilft eine so genannte Wesentlichkeitsanalyse: Damit werden die individuellen Nachhaltigkeitsaspekte für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder identifiziert. Auch die Durchführung von Umweltaudits ist sinnvoll. Sammeln Sie in dieser Phase relevante Daten, die Sie anschließend bewerten.

3) Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie

Werten Sie die Daten aus und identifizieren Sie Schwerpunkte. Setzen Sie sich darauf basierend SMART-Ziele (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden) und entwickeln Sie eine Nachhaltigkeitsstrategie, die beschreibt, wie Sie diese Ziele erreichen möchten. Dieser Plan sollte kurz-, mittel- und langfristige Ziele enthalten.

4) Umsetzung

Je nach Schwerpunkt und gesetzten Zielen führen Sie nun die Maßnahmen aus, die Sie zuvor identifiziert haben. Stellen Sie dafür die benötigten Budgets und Ressourcen zur Verfügung, die Sie zuvor gemeinsam beschlossen haben. Sorgen Sie zudem für die benötigte Unterstützung innerhalb Ihres Unternehmens und schaffen Sie Transparenz für Ihre Umsetzungen Ihrer Maßnahmen zum Umweltschutz.

5) Nachhaltigkeitsberichterstattung

Apropos Transparenz: Die regelmäßige Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten kann dabei helfen, Fortschritte zu dokumentieren und zu kommunizieren – auch, wenn Ihr Unternehmen nicht unter die Berichtspflichten der Europäischen Union fällt. Nutzen Sie dafür anerkannte Standards wie die der Global Reporting Initiative (GRI), um Ihre Nachhaltigkeitsberichte auch vergleichbar zu machen.

6) Analyse und Optimierung

Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Mitarbeitenden, Kunden und anderen Stakeholdern ein und nutzen Sie Daten, um die Wirkung Ihrer Maßnahmen zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse, um Ihre Strategie kontinuierlich zu verbessern – und setzen Sie sich bei Bedarf neue, ambitionierte Ziele.

Die Vorteile von Umweltschutz im Unternehmen

Gelebter Umweltschutz im unternehmerischen Kontext scheint zunächst eine große Herausforderung zu sein. Doch einmal etabliert, profitieren auch kleinere Unternehmen von ihrem Engagement: So sorgen viele der Maßnahmen zum Umweltschutz dafür, dass Kosten entscheidend sinken – denken Sie zum Beispiel an die Energiekosten, die Sie durch energieeffizientere Verfahren einsparen können. Betriebe, die proaktiv umweltfreundlicher agieren, sehen sich zudem weniger rechtlichen bzw. regulatorischen Risiken wie Bußgeldern ausgesetzt.

Auch am Markt hat der Umweltschutz seine Vorteile: Wenn Ihr Unternehmen nachhaltig wirtschaftet und sich entsprechend engagiert, wird das Image in der Öffentlichkeit gestärkt, was sich durchaus im Vertrauen und der Kaufbereitschaft der Verbraucher niederschlagen kann. Zudem heben Sie sich von Wettbewerbern ab – und sprechen noch dazu umweltbewusste Kunden an. Außerdem wirken sich Nachhaltigkeitsanstrengungen positiv auf die Konditionen bei der Kreditvergabe aus. Und nicht zuletzt wirkt gelebter Umweltschutz auch nach innen: Gelebte Werte sorgen meist für ein gutes Arbeitsklima im Unternehmen. Gleichzeitig motiviert ein nachhaltiger Fokus zur Entwicklung neuer und kreativer Ideen und zur persönlichen Weiterentwicklung. Ein Aspekt, von dem sowohl Mitarbeitende als auch die Umwelt profitieren.