Budgetplanung

Die Budgetplanung ist ein essenzielles Instrument, um die Finanzen eines Unternehmens im Blick zu behalten und Investitionen zielgerichtet vorzunehmen. Sie umfasst die Verteilung der verfügbaren Ressourcen, wobei klare Ziele und eine detaillierte Planung den Grundstein für den Erfolg legen. Verschiedene Ansätze und Methoden unterstützen Unternehmen dabei, die Planung individuell auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden.

Zuletzt aktualisiert am 02.04.2025

Zusammenfassung

Budgetplanung im Überblick

  • Die Budgetplanung definiert die Verteilung finanzieller Mittel und anderer Ressourcen in einem Unternehmen.
  • Sie kann operativ (kurzfristig), taktisch (mittelfristig) oder strategisch (langfristig) ausgerichtet sein.
  • Zu den gängigen Methoden gehören Top-Down, Bottom-Up, Gegenstromverfahren und Zero-Based Budgeting.
  • Teilpläne wie Investitions-, Material- oder Produktionspläne spezifizieren einzelne Bereiche der Budgetierung.
  • Eine sorgfältige Planung sichert Investitionen und hilft, finanzielle Engpässe zu vermeiden

Definition

Was ist Budgetplanung?

Unter Budgetplanung oder Budgetierung versteht man die wertmäßige Planung aller Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens für eine festgelegte Periode. Dabei werden nicht nur finanzielle Mittel berücksichtigt, sondern auch andere Ressourcen wie Personal oder Maschinen. Der Budgetierungsprozess basiert auf Daten aus der Buchhaltung, der Kosten- und Leistungsrechnung sowie der Liquiditätsplanung. Er zielt darauf ab, finanzielle Mittel effizient zu nutzen und die Unternehmensziele zu erreichen.

Arten der Budgetplanung

Die Budgetplanung wird in der Betriebswirtschaft in drei Hauptarten unterteilt, die sich durch ihren zeitlichen Horizont unterscheiden.

Operative Budgetplanung

Die operative Budgetplanung bezieht sich auf ein Geschäftsjahr und ist konkret auf die Zuweisung von Ressourcen ausgerichtet. Sie beantwortet Fragen wie:

  • Welche Mittel stehen wofür zur Verfügung?
  • Welche Ziele sollen mit den eingesetzten Mitteln erreicht werden?

Diese Form der Planung ist besonders detailliert und oft motivationsfördernd, da größere Ziele in kleinere Meilensteine unterteilt werden können.

Taktische Budgetplanung

Die taktische Budgetplanung erstreckt sich über ein bis fünf Jahre und bildet die Brücke zwischen der kurzfristigen operativen und der langfristigen strategischen Planung. Sie berücksichtigt Schwankungen und Veränderungen, um eine bessere Planbarkeit zu gewährleisten.

Strategische Budgetplanung

Diese langfristige strategische Planung umfasst einen Zeitraum von meist fünf - in wenigen Fällen bis zehn - Jahren. Ziel ist es, den Fortbestand und Erfolg des Unternehmens durch strategische Entscheidungen zu sichern. Sie dient dazu, übergreifende Fragen wie „Wo sehen wir uns in fünf oder mehr Jahren?“ zu beantworten.

Methoden der Budgetplanung

Für die Erstellung eines Budgetplans stehen unterschiedliche Ansätze zur Verfügung:

Top-Down-Planung

Bei der Top-Down-Methode wird das Budget von der Unternehmensführung vorgegeben und anschließend auf die einzelnen Bereiche heruntergebrochen und verteilt.

Vorteile:

  • Effizient und kostensparend, da wenige Beteiligte in die Planung eingebunden sind.
  • Einheitliche Ziele und klare Vorgaben.

Nachteile:

  • Fehlende Berücksichtigung der Expertise von Mitarbeitern vor Ort.
  • Gefahr eines „Zirkelproblems“, da Detailinformationen erst später verfügbar sind.

Bottom-Up-Planung

Hier beginnt die Budgetierung auf der Mitarbeiterebene und arbeitet sich bis zur Unternehmensführung nach oben.

Vorteile:

  • Nutzung der Expertise aller Beteiligten.
  • Hohe Akzeptanz, da alle Ebenen in die Planung einbezogen werden.

Nachteile:

  • Hoher Koordinationsaufwand.
  • Risiko, dass der Plan nicht mit der Unternehmensstrategie übereinstimmt.

Gegenstromverfahren

Diese Methode kombiniert die Top-Down- und Bottom-Up-Ansätze. Die Rahmenplanung erfolgt von oben, wird jedoch durch die unteren Ebenen überprüft und angepasst.

Vorteile:

  • Gleichberechtigte Einbeziehung aller Ebenen.
  • Vermeidung zentralisierter oder dezentralisierter Schwächen.

Nachteile:

  • Hoher Planungsaufwand.
  • Ergebnisse können unbefriedigend sein, wenn kein ausreichender Abstimmungsprozess erfolgt.

Zero-Based Budgeting

Hier wird jedes Jahr eine Budgetplanung von Grund auf neu erstellt, ohne auf Vorjahreszahlen zurückzugreifen. Sie ist auch bekannt als Null-Basis-Planung oder Grüne-Wiese-Planung.

Vorteile:

  • Vermeidung unnötiger Ausgaben, da nicht automatisch alte Budgets übernommen werden.
  • Fördert eine kritische Betrachtung aller Ausgaben.

Nachteile:

  • Sehr zeit- und arbeitsintensiv.

Teilpläne der Budgetierung

Ein umfassender Budgetplan besteht aus mehreren Teilplänen, die jeweils spezifische Bereiche abdecken:

  • Investitionsplan: Planung größerer Investitionen, z. B. in neue Maschinen oder Technologien.
  • Materialplan: Einkauf von Rohstoffen oder Materialien, oft zur Nutzung von Mengenrabatten.
  • Produktionsplan: Planung von Produktionsmengen, um Über- oder Unterproduktion zu vermeiden.
  • Vertriebsplan: Strategien für den Verkauf neuer Produkte oder Dienstleistungen.
  • Absatzplan: Zielsetzung für die Planungsperiode, basierend auf den anderen Teilplänen.
  • Personalplan: Planung der benötigten Mitarbeiter pro Abteilung inkl. Kosten.
  • Ggf. weitere, etwa die Sachkostenplanung (Raumkosten, Versicherungen, Reparaturen, soweit diese nicht in den anderen Budgets enthalten sind).