CMR-Frachtbrief

Der Transport von Waren zwischen Kontinenten ist durch die Globalisierung keine Seltenheit mehr. Dahinter steckt jedoch eine Menge Detailarbeit, die durch Vorschriften und länderspezifische Richtlinien geprägt ist. An dieser Stelle greift nun der CMR-Frachtbrief ein. Das Ziel: Ein einheitliches Transportdokument.

Zuletzt aktualisiert am 21.02.2025

Zusammenfassung

CMR-Frachtbrief im Überblick

  • Der CMR-Frachtbrief ist ein internationaler Frachtbrief, welcher die Beförderung von Gütern im Straßenverkehr und über Ländergrenzen hinweg regelt.
  • In dem standardisierten Dokument finden sich wichtige Informationen zu den transportierten Waren sowie zu Empfänger, Absender und Frachtführer(n).
  • Grundlage für den CMR-Frachtbrief ist ein zwischen den am Transport beteiligten Parteien geschlossener CMR-Vertrag. Dieser wiederum basiert auf dem „Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr“, zu dessen Unterzeichnern unter anderem die EU-Staaten, Großbritannien, Russland und die Türkei gehören.

Erklärung: Was ist ein CMR-Frachtbrief?

Bei der Definition eines CMR-Frachtbriefs (auch: CMR-Schein) handelt es sich um ein internationales Begleitdokument, das dem Nachweis eines abgeschlossenen Frachtvertrags zwischen Exporteur, Absender und Frachtführer dient. Der CMR-Frachtbrief wird in der Logistik im Luftverkehr, Schienenverkehr, Seeverkehr oder Straßenverkehr beim grenzüberschreitenden Transport von Waren genutzt. Er gilt für beladene Fahrzeuge (z.B. einen LKW). Einzelne Container oder austauschbare Ladungsträger fallen nicht darunter.

Wichtig für die Erklärung von CMR ist auch der Ursprung des Wortes. Die Abkürzung CMR kommt aus dem Französischen und bedeutet „Convention relative au contrat de transport international de marchandises par route“. Auf Deutsch spricht man bei CMR also von einem „Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr“. In diesem Abkommen, das viele Länder unterzeichnet haben, sind die Rechte und Pflichten der jeweiligen Vertragsparteien gesetzlich geregelt.

Die gesetzliche Handhabung von CMR-Frachtbriefen innerhalb Deutschlands, also auf nationalem Boden, ist im Handelsgesetzbuch (HGB) festgehalten. Es sind einige Pflichtangaben zu machen, die vor allem eine Bezeichnung der Fracht, den Zielort und Angaben zur Zahlung der Fracht beinhalten.

Es gibt spezielle Fälle, die nicht ausreichend durch die CMR geregelt sind. Hier kommt es zu einer Ergänzung durch das nationale Recht.  

Die Funktion eines CMR-Frachtbriefs

Der CMR-Frachtbrief dient nicht nur der Beweisfunktion. Er ist außerdem mit einer Verfügung ausgestattet, die die Berechtigung durch den Absender beinhaltet, das Frachtgut zurückzugeben, anzuhalten oder an einen anderen Empfänger zu liefern. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Fracht zwischengelagert werden muss, sozusagen wie das Postpaket in der Packstation, das dort von dem Empfänger abgeholt werden muss. Sobald die Fracht im Besitz des Empfängers ist, erlischt jedes auf dem Frachtbrief festgehaltene Recht.

Zudem steht der CMR-Frachtbrief für einen sicheren und versicherten Transport der Güter. Er dient einerseits als Nachweis für den abgeschlossenen Frachtvertrag und andererseits als Bestätigung für den Erhalt der Ware. Darüber hinaus bildet er die Grundlage, den Transportauftrag korrekt durchzuführen.

Sein Hauptzweck ist es, Risiken beim Transport zu minimieren oder diese vollständig zu vermeiden. Zum Beispiel bestätigt der CMR-Frachtbrief, dass der Frachtführer den Zustand der Ware und ihre Verpackung geprüft hat.  

Darüber hinaus dient der CMR-Frachtbrief natürlich der Information. Er enthält alle Angaben zur Größe oder Menge der Fracht, die Beschaffenheit ist darauf festgehalten und Absender, Empfänger sowie Frachtführer sind darauf vermerkt. Diese Informationen sind zum einen wichtig für die Lagerhaltung und Spediteure, zum anderen haben sie auch für die Übernahme große Bedeutung.

Das CMR-Dokument dient nämlich gleichzeitig als Quittung. Weicht die angegebene Menge ab oder stimmt die Beschaffenheit nicht mit den Angaben auf dem Frachtbrief überein, kann die Annahme durch den Empfänger verweigert werden.  

Auch in Bezug auf die Zollabwicklungen spielt der CMR-Frachtbrief eine entscheidende Rolle. Er dient als Grundlage für die Abrechnung der Transport- und Frachtkosten.

Internationaler Frachtbrief: CMR und mehr

Für das internationale Frachtgeschäft gelten eigene Gesetze, die entweder von den jeweiligen Ländern bestimmt werden oder sich auf international einheitliche Rechtsvorschriften stützen. Solche einheitlichen Rechtsvorschriften existieren für jede Art des Frachtverkehrs.

Im internationalen Eisenbahnverkehr gilt zum Beispiel das CIM-Abkommen als grundlegende Bestimmung für den Transport von Frachtgut. 
Der Luftverkehr muss sich beim Frachttransport an das Warschauer Abkommen und die Vorgaben der IATA halten.

Im Straßengüterverkehr gilt das CMR-Abkommen, wenn der Transport von Fracht über die Ländergrenzen hinausgeht. Dieses regelt auch die Haftungsbeschränkungen. Denn Frachtführer haften während der gesamten Transportzeit für Schäden oder Verluste der transportierten Güter. Werden nationale Vorschriften relevant, sind in Deutschland das HGB oder Versicherungen die rechtliche Grundlage.

Von internationaler Bedeutung: Zweck und Inhalt eines CMR-Frachtbriefs

Der CMR-Frachtbrief ist ein wichtiger Bestandteil des internationalen Warenverkehrs und hat große Bedeutung für den sicheren beziehungsweise versicherten Transport von Gütern. Er dient als Nachweis für den Abschluss des Frachtvertrags sowie als Bestätigung für den Warenempfang. Weiterhin ist er die alles entscheidende Grundlage, um den Transportauftrag abzuwickeln. 

Das Dokument hat den Zweck, Risiken beim Transport zu mindern beziehungsweise zu vermeiden. Zum einen soll der Frachtbrief beweisen, dass der Frachtführer den Zustand des Transportguts sowie dessen Verpackung überprüft hat. Zum anderen dient der CMR-Schein als Quittung, um die erfolgte Übernahme und die korrekte Anzahl und Kennzeichnung der Frachtstücke zu bestätigen.

Darüber hinaus erleichtert der Frachtbrief auch die Abwicklung von Zollformalitäten und schafft eine klare Basis für die Abrechnung von Fracht- und Transportkosten. Letzten Endes funktioniert das Dokument aber vor allem als Informationsträger zum Transport. Dazu enthält der CMR-Frachtbrief, ähnlich einer Rechnung, folgende Angaben:  

  • Name und Anschrift des Absenders
  • Name und Anschrift des Empfängers
  • Art und Menge der Güter
  • Anzahl und Art der Packstücke
  • Kennzeichnung der Güter
  • (Eventuell) Gefahrgutkennzeichnung
  • Bruttogewicht der Güter
  • Fracht- und Transportkosten
  • Datum und Ort der Übernahme der Güter
  • Lieferdatum und -ort wie geplant
  • Name und Anschrift des Frachtführers
  • Kennzeichen des Transportfahrzeus
  • Unterschrift des Absenders oder seines Beauftragten
  • Zusätzliche Anmerkungen und Anweisungen
  • Statistiknummer/HS-Code

Wann gilt die CMR-Pflicht?

Der CMR-Frachtbrief ist bei allen grenzüberschreitenden Straßentransporten Pflicht und muss korrekt und vollständig ausgefüllt mitgeführt werden.  Die CMR-Regelungen gelten jedoch nur, wenn Waren international transportiert werden, also eine Ländergrenze überschritten wird.  

Der CMR-Frachtbrief wird auf Basis eines CMR-Vertrags erstellt, der zwischen Absender und Empfänger bzw. Frachtführer geschlossen wird. Wichtig ist, dass der Vertrag nur dann gültig ist, wenn mindestens eine der beteiligten Parteien aus einem Land stammt, das dem CMR-Abkommen beigetreten ist. Zu den Mitgliedsstaaten zählen alle EU-Länder, sowie die Türkei, Russland, Großbritannien, die Schweiz, Norwegen, Island und afrikanische Länder (z.B. Marokko, Tunesien und Albanien).

Der Aufbau des CMR-Frachtbriefs

Frachtbrief ist nicht gleich Frachtbrief. Schließlich gibt es ihn für alle Arten des Frachtverkehrs und der Logistik. Dazu gehören: Je nach Beförderungsart gelten andere Gesetze und Vorgaben für einen Frachtbrief und den CMR-Transport. 
Es gibt aber einige Angaben in einem CMR-Frachtbrief, die nach fast jedem Gesetz zu machen sind. Dazu gehören:

  • Name des Absenders mit Unterschrift
  • Name des Empfängers
  • Name des Frachtführers
  • Angaben zum Frachtgut wie Art, Menge, Maß und Bruttogewicht
  • Verpackungsart
  • Kennzeichnung der Güter
  • Anschriften der Übernahme- bzw. Empfangsstelle mit dazugehörigem Datum
  • wenn nötig: detaillierte Angaben zu Gefahrgut
  • Informationen zu Zoll-, Transport- und Frachtkosten
  • Kennzeichen des Transportfahrzeugs  
  • Bekanntgabe über die Versandart
  • Statistiknummer/HS-Code
  • ggf. Gefahrgutkennzeichnung

Der CMR-Frachtbrief wird jeweils in dreifacher Originalausfertigung von dem Absender unterzeichnet. Der Absender kann auch verlangen, dass der Frachtführer ebenfalls eine Unterschrift leistet. Verpflichtend ist das aber nicht.

Der erste bleibt bei dem Absender, den zweiten bekommt der Frachtführer und der dritte kommt direkt zum Frachtgut.

Der CMR-Frachtbrief muss vor dem Versand fertiggestellt und unterschrieben sein.

Die Aufbewahrungsfristen orientieren sich an denen für Belege und Dokumente, wie sie im HGB festgelegt sind. 

Tipps: Den CMR-Frachtbrief korrekt ausfüllen

Beim Ausfüllen des CMR-Frachtbriefs gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um Probleme und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Das sind die wichtigsten Punkte:

  • sorgfältige und wahrheitsgemäße Angaben: Füllen Sie den CMR-Frachtbrief korrekt, gewissenhaft und gut leserlich aus, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Verantwortung: Absender haben im Normalfall die Verantwortung über das Erstellen des Frachtbriefs.
  • dreifache Ausfertigung: Die CMR-Papiere werden in dreifacher Ausfertigung erstellt – eines für Absender, eines für Frachtführer und eines, das mit der Ware mitgeführt wird. Ein viertes Exemplar kann zudem für Verwaltungszwecke angefertigt werden.
  • Sprache: Der CMR-Frachtbrief muss auf Englisch oder Französisch vorliegen. Sonst ist er ungültig.
  • Vorlagen: Kostenlose, aber auch kostenpflichtige Vorlagen finden Sie online. Alternativ können Sie sich an Speditionen und Frachtführer wenden.
  • professionelle Unterstützung: Bei Unsicherheiten können erfahrene Experten oder Fachanwälte helfen, den CMR-Frachtbrief korrekt auszufüllen.
  • rechtliche Relevanz: Der CMR-Frachtbrief ist ein rechtlich bindendes Dokument. Fehler oder unvollständige Angaben können Konsequenzen und auch Strafen mit sich ziehen.

Frachtbrief ausfüllen: Beispiel

Wie bereits gesagt, gibt es nicht den einen Frachtbrief. Trotzdem wollen wir anhand eines Beispiels die einzelnen Bestandteile durchgehen. Für dieses Beispiel nehmen wir einen CMR-Frachtbrief für den Straßengüterverkehr, da das vermutlich der Frachtbrief ist, der am häufigsten genutzt wird.

Aus diesen Formularfeldern besteht der CMR-Frachtbrief:

  • Absender – Name, Adresse und Land
  • Empfänger – Name, Adresse und Land
  • Auslieferort des Gutes – Bestimmungsort und Bestimmungsland
  • Ort und Datum der Übernahme des Gutes – Ort, Land und Datum
  • beigefügte Dokumente – liegen dem Frachtgut Dokumente bei, müssen diese hier angegeben werden
  • Kennzeichen und Nummern – hier kommen das Kennzeichen und die Fahrgestellnummer des Transportfahrzeugs hin
  • Anzahl der Pakete
  • Art der Verpackung – Karton, Holzkiste etc.
  • Bezeichnung des Gutes – muss nicht zu ausschweifend sein; bei einem Auto zum Beispiel würde „Fahrzeug“ ausreichen
  • Statistiknummer – dabei handelt es sich um eine Zolltarifnummer
  • Bruttogewicht in kg
  • Volumen in m³
  • Anweisungen des Absenders – wenn Sie wichtige Angaben zur Fracht oder Anweisungen für den Transport haben, schreiben Sie diese in dieses Feld; das kann zum Beispiel sein, dass es sich um leicht zerbrechliche Ware handelt
  • Rückerstattung
  • Frachtzahlungsanweisung
  • Frachtführer – Name, Adresse und Land
  • nachfolgende Frachtführer – Namen, Adressen und Länder; falls die Fracht das Transportmittel wechselt, wechselt auch der Frachtführer
  • Vorbehalte und Bemerkungen des Frachtführers
  • Zahlungsvereinbarung
  • Besondere Vereinbarungen – falls bei der Übergabe nicht in Geld gezahlt wird, zum Beispiel bei einem Tauschgeschäft, wird das hier vermerkt
  • Ausfertigungsort und -Datum – Ort und Datum der Erstellung des Frachtbriefs
  • Signatur und Stempel des Absenders
  • Signatur und Stempel des Frachtführers
  • Datum des Empfangs sowie Signatur und Stempel des Empfängers

Im Grunde sind viele Teile des Frachtbriefs selbsterklärend. Manche davon werden von dem Frachtführer ausgefüllt. Sie sollten also keine großen Schwierigkeiten beim Ausfüllen haben.