Geschäftsvorfälle

In der Buchführung sind Geschäftsvorfälle Transaktionen, die das Jahresergebnis eines Unternehmens beeinflussen. Diese Transaktionen haben einen bestimmten Wert und wirken sich auf das Betriebsvermögen, Eigenkapital oder Fremdkapital aus. Man unterscheidet zwischen erfolgswirksamen und bestandswirksamen Geschäftsvorfällen. Eine korrekte Erfassung der Geschäftsvorfälle ist gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt im Rahmen der doppelten Buchführung.

Zuletzt aktualisiert am 16.04.2025

Zusammenfassung

Geschäftsvorfälle im Überblick

  • Geschäftsvorfälle beeinflussen das Vermögen oder Kapital eines Unternehmens.
  • Es gibt erfolgswirksame Geschäftsvorfälle (Veränderung des Gewinns) und bestandswirksame Geschäftsvorfälle (erfolgsneutral).
  • Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle betreffen Erfolgskonten, bestandswirksame Geschäftsvorfälle betreffen Bestandskonten.
  • Die Buchung erfolgt nach dem Prinzip „Soll an Haben“ auf T-Konten.
  • Eine lückenlose Erfassung der Geschäftsvorfälle anhand von Belegen ist Pflicht.
  • Softwarelösungen wie Lexware erleichtern die Buchführung durch Automatisierung und Fehlervermeidung. 

Definition

Was ist ein Geschäftsvorfall

Ein Geschäftsvorfall ist eine Transaktion, die im Rechnungswesen eines Unternehmens erfasst wird und das Betriebsvermögen, Eigenkapital oder Fremdkapital verändert. Man unterscheidet zwischen erfolgswirksamen und bestandswirksamen Geschäftsvorfällen, die nach bestimmten buchhalterischen Regeln auf Konten gebucht werden.

Arten von Geschäftsvorfällen

Geschäftsvorfälle lassen sich in zwei Hauptarten einteilen: erfolgswirksame und bestandswirksame Geschäftsvorfälle.

Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle

Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle beeinflussen das Reinvermögen eines Unternehmens. Sie werden auf Erfolgskonten verbucht und führen zu Gewinnen oder Verlusten. 

  • Ein typisches Beispiel: Der Verkauf einer Ware zu einem höheren Preis als dem Einkaufspreis. Die Differenz stellt einen Gewinn dar und erhöht das Reinvermögen.

Bestandswirksame Geschäftsvorfälle

Bestandswirksame Geschäftsvorfälle sind erfolgsneutral. Sie verändern lediglich Bestände auf Bestandskonten. 

  • Beispiel: Der Erwerb von Rohstoffen. Geldwerte werden in Materialwerte gleichen Betrags umgewandelt. Das Umlaufvermögen steigt, während das Geldvermögen sinkt.

Geschäftsvorfälle buchen

Als Unternehmer sind Sie verpflichtet, alle Geschäftsvorfälle korrekt zu erfassen und zu verbuchen. Diese Buchungen müssen vollständig, korrekt und dem richtigen Konto zugeordnet sein.

So funktioniert die Buchung

Im Rechnungswesen erfolgt die Buchung auf sogenannten T-Konten. Diese Konten haben zwei Seiten

  • Soll-Seite (links): Zugänge bei Aktivkonten, Abgänge bei Passivkonten
  • Haben-Seite (rechts): Abgänge bei Aktivkonten, Zugänge bei Passivkonten 

Das Grundprinzip lautet: „Soll an Haben“. Ein Geschäftsvorfall wird auf der Soll-Seite eines Kontos gebucht und gleichzeitig auf der Haben-Seite eines anderen Kontos erfasst. Daher spricht man von doppelter Buchführung.

Buchungssätze Beispiele

Einige Beispiele verdeutlichen das Prinzip:  

  • Beispiel 1: „Verbindlichkeit an Bank“ 
    Eine offene Rechnung wird bezahlt. Die Verbindlichkeiten verringern sich auf der Soll-Seite, das Bankguthaben wird auf der Haben-Seite gemindert.
  • Beispiel 2: „Bank an Kasse“ 
    Sie zahlen Geld aus der Kasse auf das Bankkonto ein.
  • Beispiel 3: „Kasse an Bank“ 
    Sie heben Geld vom Bankkonto ab und legen es in die Kasse. 

Die korrekte Erfassung von Geschäftsvorfällen

Um rechtssicher zu arbeiten, müssen Sie alle Geschäftsvorfälle mit Belegen dokumentieren. Jeder Beleg muss bestimmte Pflichtangaben enthalten:  

  • Datum der Zahlung bzw. des Belegs
  • Name des Lieferanten bei Eingangsrechnungen
  • Name des Kunden bei Ausgangsrechnungen
  • Rechnungsnummer
  • Kontonummer oder Kurzbezeichnung der Leistung
  • Umsatzsteuersatz und ausgewiesene Umsatzsteuer
  • Brutto-Gesamtbetrag in Euro