Innovationsmanagement

Ein Unternehmen ohne Innovationen wird früher oder später vom Markt verschwinden. Innovationen sind also essenziell für den Unternehmenserfolg. Damit Innovationen funktionieren, braucht es ein Innovationsmanagement. Welche Bedeutung dieser Unternehmenszweig einnimmt und mit welchen Themen sich dieser befasst, erfahren Sie hier.

Zuletzt aktualisiert am 11.05.2023
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Zusammenfassung

Innovationsmanagement im Überblick

  • Innovationen im Unternehmen können sich sowohl auf Produkte, Dienstleistungen und Technologien beziehen, die bereits bestehen, oder darauf, ganz neue Dinge zu entwickeln.
  • Das Innovationsmanagement im Unternehmen kümmert sich um den gesamten Prozess der Innovation. Also darum, die Ideen zu sammeln, zu überwachen und zu strukturieren, aber auch die am Prozess beteiligten Personen zu koordinieren.
  • Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen sollten sich mit Innovationsmanagement befassen, da dieses Management ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Unternehmens darstellt.

Definition

Was ist Innovationsmanagement?

Im Innovationsmanagement geht es darum, Innovationen für das Unternehmen verwertbar zu machen. Innovationsmanager befassen sich also damit, den Innovationsprozess zu steuern. Mit den eigentlichen Innovationen im Unternehmen haben Innovationsmanager jedoch nichts zu tun. Ihr Beruf ist zwar auch kreativ, jedoch nicht darauf ausgerichtet, für das Unternehmen Innovationen zu entwickeln. Die eigentliche Managementfunktion des Innovationsmanagers besteht in der Steuerung von Innovationen.

Die Bedeutung: Warum braucht es ein Innovationsmanagement?

Um zu verstehen, warum sich ein Innovationsmanagement lohnen kann, sollten Sie sich zunächst mit der Frage beschäftigen, was überhaupt unter einer Innovation zu verstehen ist.

Wann spricht man von einer Innovation?

Eine Innovation in Ihrem Unternehmen bedeutet, dass Ihre Entwicklung ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder eine neue Technologie erarbeitet hat oder dass Ihre Mitarbeiter bereits bestehende Produkte oder Dienstleitungen soweit optimieren, dass sich daraus etwas Neues ergibt. In beiden Fällen wird aufgrund der Innovation Mehrwert geschaffen. Dieser Mehrwert führt im besten Fall dazu, dass das Unternehmen ein neues Marktsegment erschließt und/oder neue Kunden gewinnt.

Kurz gesagt: Wollen Sie sich als Firma am Markt behaupten und gegen die Konkurrenz durchsetzen, brauchen Sie Innovationen. Sie als Unternehmer müssen Ihren Kunden und Geldgebern schließlich einen Grund liefern, warum diese sich für Ihr Unternehmen und nicht für die Konkurrenz entscheiden sollen.

Aufgaben des Innovationsmanagements in Unternehmen

Damit die Neuerungen strukturiert und effizient geplant ablaufen und Sie diese schnellstmöglich zur Marktreife bringen oder in die Unternehmensabläufe integrieren können, braucht es ein Innovationsmanagement.

Mit anderen Worten: Im Unternehmen sollte es einen oder mehrere Personen geben, die sich genau darum kümmern: Die Innovationsmanager. Die Kerntätigkeit und Kernkompetenz der Innovationsmanager liegt darin, den Innovationsprozess und damit das Innovationsvorhaben zu überwachen und managen.

Diese Innovationsmanager übernehmen zum Beispiel folgende Aufgaben:

  • Strategisches Innovationsmanagement: Innovationsmanager kümmern sich um das Ideenmanagement. Also darum, durch die Ablauforganisation verschiedenen Prozesse und die Personen, die an der Entwicklung der Innovationen beteiligt sind, zu koordinieren. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel, dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten den gleichen Wissensstand haben und über Neuerungen Bescheid wissen. Sie sorgen außerdem dafür, dass neue Themen aufgenommen und besprochen werden.
  • Risikomanagement implementieren: Innovationen bedeuten immer auch Wagnisse für das Unternehmen und/oder die beteiligten Personen. Zu den weiteren Aufgaben des Innovationsmanagers gehört daher das Risikomanagement. In dieser Abteilung geht es darum, Unsicherheiten bestmöglich zu erkennen und Strategien für den Umgang zu entwickeln.
  • Innovationskultur schaffen: Wenn Innovationen entstehen sollen, muss das Umfeld zur Ideengenerierung stimmen. Für Personen, die am Innovationsprozess beteiligt sind, müssen Sie eine Umgebung schaffen, die neue Ideen und kreative Gedanken zulässt. Nur so können Innovationen entstehen.

Benötigen klein- und mittelständische Unternehmen tatsächlich ein Innovationsmanagement?

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) benötigen auf jeden Fall ein Innovationsmanagement. Man könnte sogar argumentieren, dass sie sich sogar mehr als große Konzerne darum bemühen müssen, ein effektives Innovationsmanagement zu implementieren.

Kleinere und mittelständische Unternehmen haben in der Regel viel weniger Ressourcen, eine wirtschaftliche Krise gut zu überstehen. Das bedeutet, dass sie permanent dafür sorgen müssen, nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verpassen. Oder besser noch, Vorreiter für Innovation sein, um sich am Markt bestmöglich zu positionieren.

Auch innerhalb des Unternehmens,mit Blick auf betriebliche Abläufe, lohnt sich ein Innovationsmanagement für kleine und mittelständische Unternehmen. Denn Innovationen können dazu beitragen, dass Prozesse im Unternehmen effizienter ablaufen, wodurch Sie Zeit und Geld sparen können. Gerade als kleines Unternehmen sollte man die Prozessoptimierung mit dem Ziel der Kostenersparnis nicht unterschätzen.

Innovationsmanagement kann außerdem eine Employer-Branding-Maßnahme sein. Firmen, die sich in ihrer Corporate Identity offen für Innovationen zeigen und eine Innovationskultur fördern, sind für Mitarbeiter, die auf ein solches kreatives Umfeld Wert legen, ein attraktiver Arbeitgeber. Das Themenfeld Technologie und Innovationsmanagement spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle. Denn häufig bedeutet eine gelebte Innovationskultur, dass Sie mit Ihrer Firma offen für fortschrittliche Entwicklungen sind. Dies spricht vor allem die Mitarbeiter an, die ebenfalls ein Faible für neue Technologien haben. Ein weiterer Pluspunkt, im Kampf um die begehrten Fachkräfte.

Wie sehen Innovationsmanagement-Prozesse aus?

Wie aber läuft der Prozess der Ideenfindung und Innovationsentwicklung konkret ab? Schauen wir uns dazu die wichtigsten Schritte im Innovationsmanagement-Prozess genauer an:

Ideengenerierung

 

Mithilfe verschiedener Techniken und Methoden entwickeln Sie verschiedene Ideen und Ansätze, aus denen neue Innovationen entstehen können.

Ideenauswahl

 

Aus der Vielzahl der Vorschläge und Ideen suchen die Verantwortlichen diejenigen Ideen aus, die am vielversprechendsten klingen.

Konzeptentwicklung

 

Wenn sich die Verantwortlichen auf die aussichtsreichsten Entwürfe verständigt haben, werden im nächsten Schritt konkrete Konzepte ausgearbeitet. Ziel: Sie möchten überprüfen, ob sich die Ideen in die Praxis umsetzen lassen. Setzen Sie daher bei der Konzeptumsetzung auf agile Methoden, um die Innovationen schnell in der Praxis testen zu können und damit aufwändigen Dokumentationen Sie nicht lange aufhalten.

Ideenbewertung

 

Dieser abschließende Schritt darf natürlich nicht fehlen. Das zuständige Team betrachtet abschließend die Umsetzbarkeit und die Praktikabilität. Also ob es möglich ist, die Innovation im Unternehmen einzusetzen oder die Idee zur Marktreife zu bringen.

In der Literatur liest man hin und wieder, dass sich der Innovationsprozess auf drei Phasen beschränkt, nämlich Ideengenerierung, Ideenauswahl und -umsetzung.

Es schadet jedoch nicht, wenn Sie den Schritt der Ideenbewertung getrennt von der Ideenumsetzung zu betrachten. Auf diese Weise erhalten Sie einen guten Überblick darüber, was gut gelaufen ist, an welcher Stelle Sie die Innovation einsetzen können und wo es noch Optimierungspotenzial gibt.

Was sind Innovationsmanagement-Tools?

Der Ausdruck Innovationsmanagement-Tools hat mehrere Bedeutungen:

  • Bei einem Innovationsmanagement-Tool kann es sich zum einen um Techniken handeln, die den kreativen Prozess der Ideenfindung unterstützen.
  • Ein Programm zum Innovationsmanagement eignet sich zum anderen, um die verschiedenen Innovationen zu organisieren und für alle Beteiligten zugänglich zu machen.
  • Ein Innovationsmanagement-Tool kann auch die Form eines Netzwerks annehmen, in dem man sich innerhalb der Entwicklungsabteilung über Ideen austauscht und so zu neuen Innovationen kommt.

Schauen wir uns das genauer an:

Plattformen

 

Plattformen sind gerade bei mehreren Beteiligten zentral für das Management von Innovationen. Denn hier können alle Beteiligten, also Mitarbeiter, Stakeholder und (sofern das Unternehmen dies möchte) auch Kunden ihre Ideen hinterlegen und für alle öffentlich machen, so dass sie bewertet werden können.

Software

 

Daneben gibt es eine ganze Reihe von Software, die den Fortschritt im Projekt organisieren und verwalten kann. Auch hier gilt: Je mehr Personen am Prozess beteiligt sind, umso sinnvoller ist es, eine App zu nutzen, in der der aktuell Stand, nötige Ressourcen und die Verteilung von Aufgaben, kurz gesagt, die Innovationsplanung, festgehalten werden kann.

Analyse

 

Neben den eher verwaltenden Tools und Apps gibt es auch solche Software, die zur Analyse der bisherigen Innovationen beitragen kann. So lässt sich mit diesen Analyse-Tools zum Beispiel auswerten, wie groß der Impact der jeweiligen Innovation auf den Unternehmenserfolg ist. In einigen Unternehmen nutzt man dazu ein sogenanntes Innovationsmanagement-System. In einem solchen System kann anhand von standardisierten Vorgaben bewertet werden, wie gut der Prozess an sich gelaufen ist und an welcher Stelle am etwas am Prozess oder der Innovation verbessern kann. So schaffen es Unternehmen, die eigene Innovationsfähigkeit weiter zu steigern und langfristig die Produktivität zu verbessern.

Tipp

Unternehmensberatung für Innovationsmanagement beauftragen

Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen ganz neu im Innovationsmanagement einsteigen möchten und nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, können Sie sich professionelle Hilfe holen. Es gibt eine Vielzahl von Unternehmensberatungen, die sich genau auf dieses Thema spezialisiert haben. Das erleichtert Ihnen den Einstieg.