Kapitalwertmethode

Die Kapitalwertmethode dient zur Berechnung des Kapitalwerts, um den Nutzen einer Investition besser bewerten zu können. Mit dieser Methode können Sie feststellen, ob sich eine Finanzierung lohnt. Die Berechnung erfolgt anhand einer festgelegten Formel, die verschiedene Investitionsparameter einbezieht. Der Artikel erklärt, was der Kapitalwert aussagt, wie Sie ihn berechnen und welche Vor- und Nachteile die Kapitalwertmethode bietet.

Zuletzt aktualisiert am 06.03.2025

Zusammenfassung

Kapitalwertmethode im Überblick

  • Die Kapitalwertmethode ist eine wichtige Methode zur Bewertung von Investitionen.
  • Sie berechnet den Kapitalwert eines Projekts.
  • Ein positiver Kapitalwert spricht für die Investition.  
  • Der Kalkulationszins beeinflusst das Ergebnis stark.  
  • Sie ermöglicht den Vergleich verschiedener Investitionsprojekte.  
  • Steuern und unterschiedliche Zinssätze bleiben unberücksichtigt. 

Definition

Was ist die Kapitalwertmethode?

Die Kapitalwertmethode ist eine finanzmathematische Methode, um den Kapitalwert (auch Nettobarwert oder Net Present Value) einer Investition zu berechnen. Dabei werden die Barwerte aller Ein- und Auszahlungen eines Projekts addiert. Der Kapitalwert hilft, das Risiko und den erwarteten Ertrag einer Investition besser einzuschätzen. Investitionen mit positivem Kapitalwert sind in der Regel vorteilhaft. Die Methode berücksichtigt jedoch keine Steuern und geht davon aus, dass Soll- und Habenzinssätze identisch sind, was die Aussagekraft einschränken kann. 

Wie funktioniert die Berechnung der Kapitalwertmethode?

Die Berechnung der Kapitalwertmethode erfolgt mithilfe des sogenannten Kalkulationszinses. Dieser Zinssatz gibt die Mindestverzinsung an, die ein Investor als Zielgröße festlegt. Der Kapitalwert ergibt sich aus dem Vergleich des aktuellen Investitionswerts mit den erwarteten Ein- und Auszahlungen, die auf den jetzigen Zeitpunkt abgezinst werden. 
Für die Berechnung benötigen Sie folgende Parameter:

  • Anfangsinvestition (Z0): Das Anfangskapital, das für die Investition aufgewendet wird.
  • Betrachtungsdauer (T): Der Zeitraum, für den die Investition berechnet wird.
  • Cashflow (Zt): Differenz aus Einzahlungen und Auszahlungen in der jeweiligen Periode.
  • Kalkulationszins (r): Mindestverzinsung, die angestrebt wird. 

Die Kapitalwertformel lautet:

Je nachdem, wie Sie den Kalkulationszins variieren, ändern sich auch die Ergebnisse. Ein positiver Kapitalwert deutet darauf hin, dass die Investition vorteilhaft ist. Bei einem negativen Kapitalwert lohnt sich das Projekt hingegen nicht.

Ein einfaches Rechenbeispiel zur Kapitalwertmethode

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen plant den Kauf einer Maschine für 200.000 Euro. Die Lebensdauer der Maschine beträgt 3 Jahre und Ihr angestrebter Gewinn aus dieser Investition beläuft sich auf 210.000 Euro. Der Kalkulationszins liegt bei 5 %. 

  • Berechnung der Ein- und Auszahlungen: 
    210.000 Euro / 1,053 = 181.406 Euro
  • Abzug der Investitionssumme: 
    181.406 Euro - 200.000 Euro = -18.594 Euro 

Das Ergebnis ist ein negativer Kapitalwert von 18.594 Euro. Die Investition wäre somit nicht rentabel

Vorteile und Nachteile der Kapitalwertmethode

Die Kapitalwertmethode hat Vor- und Nachteile, die bei der Nutzung berücksichtigt werden sollten. 

Vorteile der Kapitalwertmethode

  • Einfache Vergleichbarkeit: Sie ermöglicht den Vergleich verschiedener Investitionen über unterschiedliche Zeiträume.
  • Realistische Bewertung: Sie berücksichtigt die Zeitpräferenz des Geldes.
  • Flexibilität: Der Kalkulationszins kann individuell festgelegt und angepasst werden. 

Nachteile der Kapitalwertmethode

  • Nichtberücksichtigung von Steuern: Steuerliche Effekte werden vernachlässigt.
  • Gleicher Zinssatz angenommen: Die Methode geht davon aus, dass Soll- und Habenzinssatz identisch sind, was oft nicht der Realität entspricht.
  • Hohe Sensibilität gegenüber dem Kalkulationszins: Kleine Änderungen beim Zins können das Ergebnis stark beeinflussen. 

Info

Wichtige Begriffe rund um die Kapitalwertmethode

  • Barwert: Der heutige Wert zukünftiger Zahlungen, abgezinst auf den aktuellen Zeitpunkt.
  • Kalkulationszins: Zinssatz, der zur Bewertung von Ein- und Auszahlungen verwendet wird.
  • Nettobarwert: Der um die Investitionsausgaben bereinigte Barwert.
  • Cashflow: Differenz aus Einzahlungen und Auszahlungen in einer Periode. 

Durch die Kapitalwertmethode können Sie fundierte Entscheidungen über Ihre Investitionen treffen und das Risiko besser einschätzen.