Zusammenfassung
Optimale Bestellmenge im Überblick
- Die optimale Bestellmenge minimiert Lager- und Bestellkosten.
- Sie wird durch Formeln berechnet, die Bezugskosten, Lagerkosten und Absatz berücksichtigen.
- Das Ziel ist es, die Kosten im Einkauf zu optimieren, ohne unnötig Kapital zu binden.
- Neben der Berechnung kann die Bestellmenge auch grafisch oder tabellarisch dargestellt werden.
Definition
Was bedeutet optimale Bestellmenge?
Die optimale Bestellmenge ist diejenige Menge an Produkten oder Rohstoffen, die bei einer Bestellung den größtmöglichen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Dabei werden Bestell-, Lager- und Bezugskosten in einem Verhältnis zueinander betrachtet, um die Gesamtkosten zu minimieren. Ziel ist es, weder zu viel Kapital zu binden noch zu häufig bestellen zu müssen, um Lieferkosten zu sparen.
Was genau ist die optimale Bestellmenge?
Die optimale Bestellmenge beschreibt die wirtschaftlich sinnvollste Bestellmenge. Anstatt ausschließlich auf Mengenrabatte zu setzen, ist es entscheidend, Lager- und Bestellkosten in Einklang zu bringen. Werden zu viele Produkte bestellt, steigen die Lagerkosten. Zu kleine Bestellungen führen hingegen zu höheren Bestellkosten, da Rabatte entfallen und häufiger bestellt werden muss.
Die optimale Bestellmenge hängt von verschiedenen Faktoren ab. Absatz, Kosten für die Lagerhaltung und Bestellkosten sind dabei von Bedeutung. Die Berechnung ist individuell je nach Unternehmen, Produkt und Lagerung.
Das Ziel der optimalen Bestellmenge
Die optimale Bestellmenge basiert auf einer mathematischen Berechnung, die das Ziel hat, die Gesamtkosten zu minimieren. Dabei werden Lagerhaltungskosten, Bezugskosten und der Jahresabsatz einbezogen. Es geht darum, den Punkt zu finden, an dem sich Lager- und Bestellkosten ausgleichen und das wirtschaftlich sinnvollste Ergebnis erzielen. Oftmals wird angenommen, dass große Bestellungen günstiger sind. Hohe Lagerkosten, entstehende Veralterung der Ware und erhöhte Arbeitsstunden sprechen aber gegen diese Strategie. Auch sind Produkte mit begrenzter Haltbarkeit für große Bestellmengen ungeeignet.
Die optimale Bestellmenge variiert je nach Produktionsprozessen und Lagerbedingungen und ist daher individuell zu berechnen.
Wichtige Begriffe für die optimale Bestellmenge
Vor der Berechnung sollten einige wesentliche Begriffe verstanden werden:
- Bezugskosten: Die Kosten für eine Bestellung, einschließlich Liefergebühren.
- Lagerkosten: Kosten pro gelagertem Produkt, inklusive Lagerraum und Kapitalbindung.
- Bestellmenge: Die Menge, die bei einer Bestellung geordert wird, entweder in Stück, Kilogramm oder Litern.
- Bestellkosten: Kosten, die pro Bestellung entstehen, einschließlich Verpackung und Transport.
- Gesamtmenge: Der gesamte Bedarf eines Produkts über einen festgelegten Zeitraum.
Diese Begriffe verdeutlichen, dass Bestellkosten und Lagerkosten gegensätzlich wirken: Hohe Bestellmengen senken die Bestellkosten, erhöhen jedoch die Lagerkosten.
Formeln für die Berechnung der optimalen Bestellmenge
Zur Berechnung der optimalen Bestellmenge werden verschiedene Formeln verwendet. Wesentliche Variablen dabei sind:
- KB: Bestellkosten
- q: Bestellmenge
- m: Gesamtmenge
- w: Lagerkosten
- i: Lagerhaltungskostensatz
Die wichtigste Formel ist die Andler-Formel, die vom Ingenieur Kurt Andler entwickelt wurde. Diese Formel berechnet die Bestellmenge unter Einbezug der Bestell- und Lagerkosten.
Beispielhafte Schritte der Berechnung:
- Berechnung der Bestellkosten:
- Berechnung der Lagerkosten:
Lagerkosten pro Stück = Wert w pro Stück * Lagerkostensatz i
Lagerkostensatz i = |
Physische Lagerkosten iPh * Kapitalbindungskosten iK
- Ermittlung des Gesamtkostenminimums
- Berechnung der Bestellmenge
Die Berechnungen sind komplex, aber sie führen zu einer klaren Strategie, um die optimalen Bestellmengen zu ermitteln.
Die Möglichkeiten zur Berechnung der optimalen Bestellmenge
Die Ergebnisse der Berechnung können grafisch oder tabellarisch dargestellt werden. In der grafischen Darstellung zeigt sich die optimale Bestellmenge an dem Punkt, an dem sich Bezugskosten und Lagerkosten kreuzen.
In Tabellenform werden die Bestellkosten, Lagerkosten und Gesamtkosten über verschiedene Bestellmengen hinweg gegenübergestellt.
Ein Beispiel für die optimale Bestellmenge
Betrachten wir ein Beispiel:
Ein Unternehmen benötigt 10.000 Ofenklappen pro Jahr. Die Lieferkosten betragen 500 Euro. Der Lagerhaltungskostensatz liegt bei 10 %, und der Wert pro Klappe beträgt 100 Euro. Anhand der Andler-Formel wird berechnet, dass die optimale Bestellmenge bei 1.000 Ofenklappen liegt.
Die optimale Bestellhäufigkeit wird mit der folgenden Formel berechnet:
Der durchschnittliche Lagerbestand lässt sich abschließend so berechnen:
Durch das Einhalten der optimalen Bestellmenge kann das Unternehmen Kapital effizient einsetzen und die Liquidität aufrechterhalten. Abweichungen von der optimalen Bestellmenge sollten abgewogen werden, wenn die Auftragslage besser ist als erwartet. Dieses Beispiel zeigt, dass die Andler-Formel ein hilfreiches Werkzeug ist, um die optimale Bestellmenge zu ermitteln und somit die Wirtschaftlichkeit des Einkaufs zu verbessern.