Saldo

Der Begriff Saldo spielt eine wichtige Rolle in der Buchhaltung von Unternehmen. Ein positiver Saldo bedeutet, dass Ihr Unternehmen im Plus ist. Ein negativer Saldo hingegen zeigt an, dass das Unternehmen Schulden bei der Bank hat, die es zu begleichen gilt. Die regelmäßige Kontrolle des Saldos ist für Unternehmer entscheidend, da er einen Überblick über die finanzielle Situation des Betriebs gibt und frühzeitig auf mögliche Geldprobleme hinweisen kann.

Zuletzt aktualisiert am 19.02.2025

Zusammenfassung

Saldo im Überblick

Als Saldo (Plural: Saldi, Saldos, Salden) bezeichnet man den Differenzbetrag, der sich ergibt, wenn die Soll- und Haben-Seiten eines Bestandskontos aufgerechnet werden. Die Höhe ergibt sich aus den Einnahmen und Ausgaben. Er kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Der Begriff wird in dem Zusammenhang oft auch synonym für den Kontostand verwendet. Das ist allerdings nicht ganz korrekt, denn der Kontostand und der Saldo können unterschiedlich ausfallen. Entsprechen sich Soll und Haben auf Ihrem Konto, liegt der Saldo bei null.

Definition

Definition: per Saldo

MDer Ausdruck „per Saldo“ findet sich gelegentlich im Schriftverkehr mit der Bank. Er bedeutet schlichtweg, dass die beiden Seiten eines Kontos ausgeglichen wurden oder dass eine Handlung aufgrund des aktuellen Kontostands vorgenommen wurde.

Saldenarten

Es gibt für jedes Konto einen Tages- und einen Gesamtsaldo. Der Tagessaldo wird von der Bank für jedes Konto berechnet. Der Gesamtsaldo wird ebenfalls täglich für jedes Gesamtkonto berechnet.

Im Online-Banking sind Änderungen direkt einsehbar und werden auch auf Kontoauszügen angegeben. Allerdings kann es vorkommen, dass bestimmte Geldbewegungen aus dem Online-Banking erst zur Mitternacht gebucht werden. Diese Bewegungen sind dann zwar vorgemerkt, aber noch nicht einberechnet. Salden und Kontostände können sich unterscheiden, bis die Bank die nächste Berechnung vornimmt.

Außerdem gibt es noch den Abschlusssaldo. Dieser wird mindestens einmal im Jahr errechnet und fasst alle Buchungen zusammen. Bei Geschäftskonten wird er monatlich berechnet. Unternehmen brauchen ihn zum Beispiel für die Umsatzsteuervoranmeldung.

Habensaldo

Das Vermögen eines Unternehmens ist auf verschiedene Bestandskonten verteilt, um die Übersicht zu gewährleisten. Auf allen Bestandskonten gibt es jeweils eine Haben-Seite und eine Soll-Seite. Der Kontensaldo ergibt sich aus der Differenz zwischen Soll und Haben und wird meistens monatlich ermittelt.

Entsteht dabei ein Haben, handelt es sich um einen positiven Saldo. Das bedeutet, dass die Haben-Seite des Kontos größer ausfällt als die Soll-Seite. Vereinfacht gesagt sind hier die Einnahmen höher als die Ausgaben. Der Habensaldo wird daher auch als Plus-Saldo bezeichnet und es besteht ein Guthaben bei der Bank.

Sollsaldo

Ein negatives Ergebnis hingegen entsteht, wenn die Soll-Seite größer ist als die Haben-Seite. Man spricht dabei auch von einem Minus-Saldo. Das bedeutet, dass Sie Schulden haben und die Ausgaben höher als die Einnahmen sind. Es bestehen also Schulden bei der Bank.

Saldo nach Gesamtfälligstellung

Der Begriff „Saldo nach Gesamtfälligstellung“ bezieht sich auf den Betrag, der nach der vollständigen Fälligkeit aller offenen Posten oder Verbindlichkeiten verbleibt. Das bedeutet, dass hierbei sämtliche noch ausstehende Zahlungen (z. B. auch Krediten oder Rechnungen) in einer Gesamtsumme zusammengefasst werden.  

Ein solcher Saldo gibt also den endgültigen Stand wieder, der nach dem Ausgleich aller fälligen Forderungen oder Verbindlichkeiten bestehen würde.

Den Saldo berechnen

Für die Berechnung benötigen Sie alle Ein- und Abgänge eines Kontos. Das beinhaltet Eingangs- und Ausgangsrechnungen und Überweisungen, alle durchlaufenden Posten wie beispielsweise Mietkosten und alle Gutschriften.

Die Berechnung ist simpel: Sie ziehen schlicht alle Ausgaben von den Einnahmen ab.

Sie benötigen also jeweils die Summe der Soll-Seite und die der Haben-Seite. Die größere Summe nennt sich Abschlusssumme. Davon ziehen Sie die kleinere Summe ab. Soll steht immer links, Haben immer rechts. Der Saldo wird immer auf der Kontoseite eingetragen, auf der die kleinere Summe entstanden ist.

Ein Beispiel könnte so aussehen:

Darstellung von Tabellen auf Desktop besser lesbar

SollHaben
3.000 € 2.000 €
500 € 500 €
250 € 2.500 €
3.750 € Saldo: 1.250 €

In diesem simplen Beispiel beträgt die Abschlusssumme 3.750,00 Euro und steht auf der Soll-Seite. Der kleinere Betrag von 2.500,00 Euro steht auf der Haben-Seite, also tragen Sie den Saldo auf der Haben-Seite ein.

Den Saldo benötigen Sie beispielsweise für die Erstellung der Bilanz oder einer Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) in der doppelten Buchführung.

Tagessaldo vs. Abschlusssaldo

Am Ende des Tages rechnet eine Bank den aktuellen Kontostand eines Kontos aus. Dabei werden alle Einnahmen und Ausgaben des Tages miteinander verrechnet und ergeben den Tagessaldo.

Der Tagessaldo ist nicht immer aktuell, da Zahlungen mit Bankkarte oder Kreditkarte verspätet erfasst werden können. Beispielsweise sind Überweisungen online jederzeit möglich, werden aber nur bis zum Schichtende des Tages bearbeitet. Überweisen Sie zum Beispiel online um 20 Uhr noch Beträge, werden dieser erst am nächsten Tag berücksichtigt.

Der Abschlusssaldo hingegen entsteht am Ende einer Geschäftsperiode. In der Regel spricht man davon am Ende eines Jahres. Es gibt aber auch Banken, die ihn quartalsweise erstellen.

Bei Kreditkarten wird der Abschlusssaldo monatlich erstellt. So sehen Sie am Ende des Monats, welche Zahlungen Sie mit Ihrer Kreditkarte vorgenommen haben.

Was ist die Saldenbestätigung?

Die Saldenbestätigung ist lediglich ein Nachweis. So können Sie Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Ihren Geschäftspartnern auf Richtigkeit prüfen.

Die Saldenbestätigung ist somit kein Schuldanerkenntnis, sondern dient zur Klärung von Unstimmigkeiten mit den Geschäftspartnern. Eine jede Bestätigung muss mit einer Unterschrift bestätigt werden und sollte sorgsam geprüft werden.

Saldo in der Buchführung

Als Unternehmer ist es wichtig, den Saldo Ihres eigenen Girokontos im Blick zu haben. Auch in der Buchführung spielt dies eine wichtige Rolle. Sie müssen den Jahresabschluss nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) erstellen und benötigen dafür die Salden aller Bestandskonten und Erfolgskonten.

Die Bestandskonten bilden die Grundlage für die Bilanz. Es gibt aktive und passive Bestandskonten. Dazu gehören verschiedene Posten, die das Vermögen einer Firma festlegen (z. B. Bankguthaben, Rohstoffe, Lagerbestände oder Maschinen). Das Bestandskonto wird zum Ende des Geschäftsjahres durch die Jahresbilanz abgeschlossen. Der Schlussbestand eines Bestandskontos am Ende eines Geschäftsjahres entspricht dem Anfangsbestand eines Bestandskontos des neuen Geschäftsjahres. Einfach gesagt: Die Schlussbilanz eines Jahres ist gleichzeitig die Eröffnungsbilanz für das folgende Jahr. Dies bezeichnet man als Saldovortrag. Der Anfangsbestand von Aktiv- und Passivkonten ist immer im Gleichgewicht.

Info

Abschlussposten der Bank: Was ist das?

Ein Abschlussposten der Bank bezieht sich auf Buchungen, die im Rahmen des Abschlusses eines bestimmten Zeitraums auf einem Bankkonto vorgenommen werden. Meist entstehen diese am Ende eines Monats, Quartals oder Jahres. Die Abschlussposten zeigen dem Kontoinhaber den finalen Stand des Kontos nach allen Buchungen und Anpassungen.  

Als Unternehmen nutzen Sie diese Posten, um die Buchhaltung zu aktualisieren und den Saldo in die Bilanz oder die Finanzberichte zu übernehmen.

Die Erfolgskonten bilden die Grundlage für die GuV. Es gibt Aufwands- und Ertragskonten. Erfolgskonten haben keinen Anfangsbestand. Durch die Erhöhung und Minderung des Kapitals haben die Salden von Erfolgskonten direkten Einfluss auf den Gewinn Ihres Unternehmens. Die Salden der einzelnen Erfolgskosten, die zur Unternehmensbilanz gehören, werden in einer Übersicht zusammengefasst. Diese Gesamtheit der Kontosalden wird als Gesamtsaldo bezeichnet. Zum Abschluss werden die Ergebnisse aus der GuV als Teil des Eigenkapitals in der Bilanz berücksichtigt. 

Saldo in der doppelten Buchführung

In der doppelten Buchhaltung ist die Verbuchung etwas komplexer. Hier muss jeder Geschäftsvorfall doppelt erfasst werden. Einmal auf einem Bestandskonto und einmal auf einem Erfolgskonto.

Statt der Begriffe Habensaldo und Sollsaldo wird hier meist von Aktiv- und Passivkosten gesprochen. Der Saldo dient dazu, diese Konten auszugleichen.

Restsaldo beim Kredit

Besser bekannt als die Restschuld eines Kredits. Dabei handelt es sich um den Betrag, der am Ende der berechneten Laufzeit eines Kredits übrigbleibt.

Die monatliche Rate eines Kredits ändert sich nicht, dadurch ist die Restschuld nach Ablauf der Zeit von Beginn an klar.

Zusammenfassung

Der Saldobetrag ergibt sich immer aus einer Verrechnung von zwei Komponenten. Meistens handelt es sich dabei um Einnahmen und Ausgaben auf einem Konto.

Die unterschiedlichen Saldenarten beziehen sich dabei auf verschiedene Bestandskonten und Erfolgskonten. Um welche Saldenart es sich handelt, ist vom Zeitpunkt der Erstellung abhängig. Tagessalden beziehen sich auf einen Tag, Abschlusssalden berücksichtigen einen längeren Zeitraum, der sich auf einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr beziehen kann.