Überweisung

Überweisungen sind ein bargeldloses Zahlungsverfahren, bei dem Geldbeträge vom Konto des Zahlungspflichtigen auf das des Zahlungsempfängers transferiert werden. Seit 2008 ist im europäischen Zahlungsverkehr das SEPA-Verfahren verpflichtend, welches standardisierte Anforderungen für Überweisungen in 36 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums festlegt.

Zuletzt aktualisiert am 01.04.2025

Zusammenfassung

Überweisung im Überblick

  • Eine Überweisung ist ein bargeldloses Zahlungsverfahren, bei dem Geld von einem Konto auf ein anderes transferiert wird.
  • Seit 2008 ist das SEPA-Verfahren in 36 Ländern des EWR verpflichtend.
  • Das SEPA-Verfahren gibt einheitliche Anforderungen und Regeln für Überweisungen vor.
  • Überweisungen können online, mobil oder am Bankingterminal erfolgen.

Definition

Was ist eine Überweisung?

Die Überweisung ist ein Zahlungsverfahren, das im privaten und geschäftlichen Umfeld genutzt wird, um einen bestimmten Geldbetrag vom Konto des Zahlungspflichtigen (Schuldners) auf das Konto des Zahlungsempfängers (Gläubigers) zu übertragen. Dabei handelt es sich wie bei Zahlungen mit Debit-, Kreditkarten oder per Lastschrift um ein sogenanntes bargeldloses Zahlungsverfahren.

Das SEPA-Verfahren bei Überweisungen

In Deutschland sind Überweisungen laut Deutscher Bundesbank der häufigste Weg, um bargeldlose Zahlungen abzuwickeln. So wurden 2019 in Deutschland insgesamt 56 Billionen Euro per Überweisung übertragen. 

Seit 2008 ist das SEPA-Verfahren in Europa bei Überweisungen Pflicht. Dabei steht SEPA für Single Euro Payment Area, was übersetzt so viel bedeutet wie „einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum“. Dieses einheitliche europäische Zahlungsverfahren gilt dabei nicht nur in den Ländern der EU, sondern insgesamt in 36 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR); dazu zählen neben Island, Liechtenstein und der Schweiz zum Beispiel auch Norwegen. 

Vereinheitlicht wurde damit unter anderem, welche Angaben für eine Überweisung erforderlich sind und wie lange es dauern darf, bis das überwiesene Geld dem Gläubigerkonto gutgeschrieben sein muss.

Das muss eine Überweisung enthalten

Unabhängig davon, ob eine SEPA-Überweisung ins In- oder Ausland erfolgt, müssen notwendige Angaben gemacht werden. Dazu gehört der Name des Zahlungspflichtigenund des Zahlungsempfängers. Ferner muss der Geldbetrag in Euro und Cent eingetragen werden sowie die Angabe, ob es sich dabei um eine einmalige oder eine wiederkehrende Zahlung handelt. Die Angaben zum Zahlungspflichtigen und -empfänger erfolgen dabei über ihre Kontoverbindung, die standardisiert in Form der IBAN (International Bank Account Number, Internationale Bankkontonummer) und der BIC (Business Identification Code) eingetragen werden. Als Verwendungszweck sollten vor allem im geschäftlichen Umfeld Rechnungsnummer und Kundennummer auftauchen. 

Häufig wird für eine einfachere Zuordnung der Buchung auch das Rechnungsdatum verlangt. Im privaten Bereich sollte darauf verzichtet werden, verdächtige Schlagwörter zu benutzen. Banken sind nämlich verpflichtet, ungewöhnliche Transaktionen zu melden. Meldungspflichtig sind Banken auch, wenn bei SEPA-Überweisungen ins europäische Ausland der überwiesene Betrag 12.500 Euro übersteigt. Zulässig sind Auslandsüberweisungen in Europa nur bis zu einem Betrag von 50.000 Euro.

Überweisung tätigen

Um eine Überweisung zu tätigen, muss heute nicht mehr händisch ein Formular ausgefüllt werden. Neben der Papierform sind Überweisungen via Online- oder Mobile Banking zulässig. Außerdem ist es möglich, eine Überweisung am Bankingterminal der Hausbank zu tätigen. Um Fehler beim Eintippen der IBAN zu vermeiden, ist es zudem möglich, über Smartphones und eine Banking-App eine Fotoüberweisung zu wählen. Dabei werden die nötigen Angaben eingescannt und in ein Online-Formular übertragen. Zur Bestätigung des veranlassten Zahlungsverkehrs gilt beim Mobile oder Online-Banking eine TAN (Transaktionsnummer). 

Bei SEPA-Überweisungen gelten darüber hinaus festgelegte Fristen, in denen das Geld dem Konto des Empfängers gutgeschrieben werden muss. Bei online eingereichten SEPA-Überweisungen in Euro betragen diese einen Bankarbeitstag. Bei Überweisung in Papierform verlängert sich die Gutschrift um einen weiteren Arbeitstag. Längere Fristen gelten auch bei Überweisungen in Fremdwährungen und ins nichteuropäische Ausland.

Achtung

Vorsicht bei Fehlern in Überweisungen

Ein Problem bei Überweisungen ist, dass sie im Gegensatz zur Lastschrift nicht einfach rückgängig gemacht werden können. So ist eine Rückgabe des überwiesenen Betrags nur so lange möglich, solange der Betrag noch nicht dem Konto des Zahlungsempfängers gutgeschrieben wurde. Schleicht sich zum Beispiel ein Fehler in die IBAN ein, müssen Zahlungspflichtige schnell reagieren. Landet der überwiesene Betrag auf einem fremden Konto, sollte die Hausbank eingeschaltet werden.

Notwendige Angaben bei Überweisungen

  • Name des Zahlungsempfänger (Gläubigers) und des Zahlungspflichtigen (Schuldners)
  • IBAN und BIC des Zahlungsempfängers und -pflichtigen
  • Betrag in Euro und Cent (oder Fremdwährung)
  • Verwendungszweck (Mandatsreferenz)

Vorteile und Nachteile von Überweisungen

Vorteile: 

  • standardisiertes Verfahren mit gleichem Aufwand und Kosten im Inland und europäischen Ausland
  • festgelegte Anzahl von Arbeitstagen bis Gutschrift auf Empfängerkonto
  • bargeldloses Zahlungsverfahren, das sich schnell und einfach verbuchen lässt
  • Überweisungen lassen sich in Papierform oder elektronisch veranlassen 

Nachteile:  

  • überwiesener Betrag lässt sich nicht ohne Weiteres zurück überweisen
  • Überweisungen ab 12.500 Euro müssen gemeldet werden