Zusammenfassung
Zahlungsarten im Überblick
- Zahlungsarten beschreiben die Art und Weise, wie ein Kauf getätigt wird
- Die beiden größten Kategorien sind die Barzahlung und die bargeldlose Zahlung
- Die Zahlungsarten sollten immer an die Zielgruppe angepasst werden
- Es sollten in der Regel immer mehrere Zahlungsarten angeboten werden, um die Bedürfnisse der Kunden zu decken
Definition
Was ist eine Zahlungsart?
Bei einer Zahlungsart handelt es sich um ein Mittel, mit dem Käufer Ihre Kosten begleichen können. Die beiden größten Kategorien sind das Bezahlen mit Bargeld und das bargeldlose Zahlen, wobei es beim bargeldlosen Zahlen viele Unterkategorien gibt.
Was sind die gängigsten Zahlungsarten?
Damit sich Kunden im Rahmen ihres Einkaufs sicher fühlen, sollte man ihnen eine Auswahl bekannter Zahlungsarten anbieten. Dabei gilt es, stets zu bedenken, dass nicht jeder Kunde jede Zahlungsart nutzt. Giropay und Sofort-Überweisung sind zum Beispiel noch nicht so geläufig wie Paypal,Lastschrift oder der Rechnungskauf. Um einzelne Zahlungsarten überhaupt nutzen zu können, sind diese zunächst an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. Unter Umständen reagieren Kunden darauf mit Unsicherheit oder verzichten auf diesen Zusatzaufwand. Im Durchschnitt sind in einem Onlineshop beispielsweise vier Zahlungsarten:
- Vorkasse,
- Paypal,
- Lastschrift
- Kauf auf Rechnung.
Je nachdem, ob die Produkte eines Unternehmens jüngere oder ältere Menschen ansprechen sollen, sind auch die entsprechenden Zahlungsartenzu wählen. Jüngere Leute bevorzugen beispielsweise moderne elektronische Zahlungsarten, während bei älteren Menschen altbewährte Methoden beliebt sind. Onlineshops dürfen die Zahlungsart frei wählen – sie müssen jedoch für Kunden schon vor dem Kauf klar ersichtlich sein.
Welche Zahlungsarten gibt es im stationären Einzelhandel?
1. Barzahlung
Auch wenn im stationären Einzelhandel an der Kasse immer öfter die Karte gezückt wird, ist Bargeld als Zahlungsart in Deutschland unverändert beliebt. Pläne zur Abschaffung stoßen immer auf große Widerstände.In Schweden dagegen kommt inzwischen ein Mensch durchschnittlich weniger als einmal pro Woche mit Bargeld in Berührung. Viele Läden akzeptieren nicht einmal mehr Barzahlung.
2. Girocard, früher EC-Karte
Sichere, moderne und mit Abstand beliebteste Zahlungsmethode im stationären Handel. Damit ein Kunde in einem Laden mit Girokarte bezahlen kann, muss der Händler über ein entsprechendes Kartenlesegerät verfügen. Beim Electronic Cash-Verfahren der Deutschen Kreditwirtschaft wird ab einem bestimmten Betrag die Eingabe der PIN gefordert, beim Lastschriftverfahren des Handels eine Unterschrift. Beim Electronic-Cash-Verfahren erfolgt nach PIN-Eingabe ein Online-Check der Kontodeckung in Echtzeit. Beim Lastschriftverfahren dagegen erteilt der Kunde per Unterschrift die Einwilligung zur Abbuchung des Rechnungsbetrags von seinem Konto. Das Risiko des Händlers: Die Karte kann gestohlen worden sein oder das Konto weist keine ausreichende Deckung auf und die Lastschrift geht von der Bank wieder zurück an den Händler.
3. Kreditkarte
Im stationären Einzelhandel in Deutschland wird die Kreditkarte längst nicht überall als Zahlungsart akzeptiert, sie bekommt vor allem bei größeren Ausgaben zum Einsatz. Grundsätzlich müssen Händler einen gewissen Anteil ihres Umsatzes an die Kreditkarten-Anbieter abgeben, um am Kreditkarten-System teilnehmen zu dürfen, deshalb ist die Bezahlung mit Kreditkarte im stationären Einzelhandel eher unbeliebt. Für den Kunden fallen, abhängig vom Vertrag, monatliche oder jährliche Gebühren für die Nutzung einer Kreditkarte an. Es gibt verschiedene Kreditkarten-Modelle:
- Die Charge Card ist die klassische Kreditkarte. Durch sie erhält der Nutzer einen gewissen Kreditrahmen eingeräumt, über den er im Abrechnungsmonat frei verfügen kann. Am Ende des Monats wird schließlich die Kreditkarte abgerechnet und dem Kunden die ausstehenden Beträge berechnet. Zu Beginn des neuen Monats wird die Summe via Lastschrift vom hinterlegten Bankkonto abgebucht.
- Debitkarte: Wird mit einer Debit-Kreditkarte bezahlt, wird kein Kredit eingeräumt. Das Geld fließt in diesem Fall sofort vom hinterlegten Girokonto ab. Hierin ähnelt sie der Girokarte.
- Prepaid-Kreditkarte: Diese Kreditkarten können nur für den Betrag eingesetzt werden, der vorher auf ein spezielles Kreditkartenkonto eingezahlt wurde – auch hier wird also kein Kreditrahmen gewährt. Sie ist nicht direkt mit einem Konto verbunden. Diese Karte richtet sich insbesondere an Jugendliche beziehungsweise Menschen, die aufgrund einer schlechten Schufa-Bewertung keine normale Kreditkarte erhalten.
- Revolving Card: Revolving-Kreditkarten sind in Deutschland kaum verbreitet. Im Gegensatz zu einer Charge Kreditkarte rechnet die Kreditkartengesellschaft bei einer Revolving-Kreditkarte nicht immer den kompletten Monatsbetrag ab, sondern einen vorher vereinbarten Prozentsatz.
4. Mobile Payment
Dabei nutzt der Käufer an der Kasse sein Smartphone zum schnellen und unkomplizierten Bezahlen. Dafür benötigt er ein besonderes Programm, eine App. In der App ist eine Bankkarte hinterlegt, auf die die App zugreifen und Geld abbuchen kann. Damit das Bezahlen mit dem Handy möglich ist, muss das Smartphone NFC-fähig sein und die NFC-Funktion eingeschaltet sein. Auch die Zahlung mittels QR-Code ist möglich. Mobil bezahlen kann man ebenfalls mit sogenannten Wearables, also zum Beispiel Smartwatches.
Welche Zahlungsarten gibt es im Internet
Damit eine Bestellung möglichst schnell und ohne großen Aufwand bequem von zu Hause aus abgewickelt werden kann, stellen die meisten Online-Händler verschiedene Zahlungsarten zur Auswahl.
Hier sind die wichtigsten Zahlungsarten im Internet:
1. Kreditkarte
Siehe Eintrag bei den Zahlungsarten im Einzelhandel.
2. Paypal
Bezahlung über ein eigenes Paypal-Konto. Das Bezahlsystem ist wegen der einfachen Bedienung, der Sicherheit und der Schnelligkeit sehr beliebt. Paypal wird international akzeptiert und ist daher weltweit einsetzbar, das Konto lässt sich leicht mit Girokonten oder Kreditkarten. Größter Nachteil sind die vergleichsweise hohen Kommissionen, die der Händler entrichten muss.
3. Vorkasse/Überweisung
Käufer begleicht Rechnungsbetrag vor Erhalt der Ware. Versand der Ware erfolgt meist nach Geldeingang. Manche Onlineshops verlangen noch immer – vor allem für Neukunden – die Vorkasse. Das bedeutet, dass zuerst das Geld überwiesen werden muss und der Shop erst danach die Ware losschickt. Kunden müssen dabei großes Vertrauen in den Shop legen, damit dieser auch wirklich ehrlich agiert.
4. Sofort-Überweisung
Vergleichbar mit dem Online-Banking: PIN-/TAN-Eingabe erforderlich, Daten für Überweisung sind bereits hinterlegt.
5. Kauf auf Rechnung/Überweisung
Käufer erhält die Ware vorab und überweist den Rechnungsbetrag, wenn die Ware seinen Vorstellungen entspricht. Da erst bezahlt wird, wenn die Ware im Besitz des Kunden ist, trägt der Kunde kein Risiko, sondern der Verkäufer.
6. SEPA-Lastschrift
Einwilligung des Käufers zur Abbuchung des Rechnungsbetrags vom Bankkonto. Im Gegensatz zu anderen Zahlungsarten wird beim Lastschriftverfahren nicht geprüft, ob das Konto des Kunden ausreichend gedeckt ist. Sollte das nicht der Fall sein, kann es sein, dass das Kreditinstitut die Lastschrift nachträglich ablehnt.
7. Händlerbezogene Zahlungsarten ( Amazon Pay oder Google Pay)
Bezahlung über ein spezielles Kundenkonto.
8. Nachnahme
Bezahlung beim physischen Erhalt der Ware, Zahlungsart nicht mehr sehr gebräuchlich.
9. Kryptowährung
Die Zahlung mit Kryptowährungen ist im Web nicht sehr weit verbreitet, zumal Kryptowährungen inzwischen teilweise sehr kritisch gesehen werden. Die Bezahlung eines Betrages zum Beispiel per Bitcoin lässt sich aus einer Wallet direkt vom Computer oder auch Smartphone durchführen, wobei der Bezahlvorgang je nach Kryptowährung in wenigen Sekunden oder einigen Minuten erledigt ist.
Was ist die beste Zahlungsart
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Diese Aspekte sind zu berücksichtigen:
- Höhe der Gebühren.
- Sichere Kaufabwicklung.
- Akzeptanz des Kunden.
- Zielgruppe.
Die Gebührenhöhe je nach Zahlungsart
Je nach Zahlungsart werden für Online-Anbieter unterschiedliche Gebührenmodelle fällig:
- Paypal: Fixe Grundgebühr sowie variable Gebühr pro Zahlungseingang.
- Kauf auf Rechnung: eventuell Gebühren für externe Bonitätsauskunfteien oder externe Zahlungsabwickler.
- Kreditkarte: monatliche Grundgebühr sowie Gebühr pro Buchung.
- E-Payment-Anbieter: eventuell monatliche Grundgebühr sowie Gebühr pro Buchung
- Lastschrift/Vorauskasse/Überweisung: dabei fallen üblicherweise keine Gebühren an.
Die Sicherheit der Zahlungsart
Ob Großauftrag oder Neukunde, nicht selten kann ein Zahlungsausfall die Liquidität eines Unternehmens massiv beeinträchtigen. Zusätzliche Aufwendungen für Mahnverfahren und Forderungsmanagement verursachen zudem hohe Kosten. Um das Risiko nicht zahlender Kunden möglichst gering zu halten, sollte man sich unbedingt durch externe Bonitätsauskünfte absichern. Die Kooperation mit entsprechenden Zahlungsabwicklern erspart ein zeitintensives Forderungsmanagement.
Tipp
Die Akzeptanz der Zahlungsarten bei den Kunden
Damit sich Kunden im Rahmen ihres Einkaufs sicher fühlen, sollte man ihnen eine Auswahl bekannter Zahlungsarten anbieten. Dabei gilt es stets zu bedenken, dass nicht jeder Kunde jede Zahlungsart nutzen will und nutzen kann.
Welche Probleme können bei Zahlungsarten auftreten?
Kommt ein Kunde seiner Zahlungsverpflichtung nicht nach, sind oftmals kostenintensive Maßnahmen seitens des Verkäufers zu ergreifen. Zunächst folgt in den meisten Fällen ein mehrstufiges Mahnverfahren. Ist auch nach Verstreichen der letzten Frist noch keine Zahlung eingegangen, ist der Verkäufer gezwungen, weitere rechtliche Maßnahmen einzuleiten. Diese sind meist sehr kostspielig und dauern über einen längeren Zeitraum an. Um das Risiko ausbleibender Zahlungseingänge möglichst gering zu halten, übertragen viele Online-Anbieter die Verwaltung der Zahlungen und die Inkasso-Verfahren an externe Unternehmen. Alternativ kann es sinnvoll sein, vor dem Versand der Ware Auskünfte über neue Kunden einzuholen, etwa über eine Bonitätsprüfung.